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Machine Head-Interview zum neuen Live-Album MACHINE FUCKING HEAD

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Mit Live-Alben ist es immer so eine Sache. In der Metal-Welt gibt es maximal eine Handvoll sehr guter Live-Alben. Zwei davon veröffentlichten Iron Maiden (LIVE AFTER DEATH, 1985, und ROCK IN RIO, 2002). Die Gefahr, dass etwas Halbgares dabei herumkommt, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch Machine Head würden sicherlich nicht Festivals wie das Wacken Open Air oder das With Full Force headlinen, wenn ihr Live-Zeugnis nur ausreichend wäre.

Robb, Live-Alben sind immer ein Wagnis. Wenn das Ergebnis nicht überragend ist, dann saugt es meistens ganz gewaltig. Dementsprechend geht man immer ein gewisses Risiko ein.

Nun, ich bin mit Live-Alben aufgewachsen. Aber du hast insofern Recht, als dass sich viele Live-Platten wie Studioalben anhören. Alles wurde nachträglich poliert, du hörst gar kein Publikum, keine Fan-Reaktionen – genau das wollten wir nicht. Keine Band der Welt ist live perfekt. Die Musiker spielen nicht perfekt, und der Sänger singt nicht perfekt. Es ist vielmehr das Zusammenspiel zwischen Band und Fans, das ein Konzert einzigartig macht.

Gerade, wenn die Fans lauthals mitsingen. Es sind die Publikumsreaktionen, die ein Live-Album ausmachen. Genau das wollten wir einfangen. Auf MACHINE FUCKING HEAD hört man falsche Gitarrennoten, mal etwas schiefen Gesang, aber die Energie und der Enthusiasmus sind atemberaubend. Die Fans sind zuweilen lauter als die Band.

[…]

Da sich MACHINE FUCKING HEAD letztendlich aus 15 Songs zusammensetzt, die mehr oder weniger an verschiedensten Orten aufgenommen wurden, stellt sich die Frage, ob es nicht auch Überlegungen gab, ein einziges Machine Head-Konzert aufzunehmen und zu veröffentlichen?

Nein. Mit der Technik heutzutage ist es viel einfacher, ein Konzert so mitzuschneiden. Früher war die Aufnahme ein extrem kostenintensiver und zeitaufwändiger Akt. Man hatte enorm viel Equipment und musste sich auf einen Aufnahmeort beschränken, da man mit einer solchen Monsterproduktion nicht einfach umherreisen konnte. Im Pro Tools-Zeitalter ist das natürlich völlig anders.

Ist ein Live-Vermächtnis auch eine Art Übergangsveröffentlichung zum nächsten Machine Head-Studioalbum oder war es einfach an der Zeit, dass eine der größten Metal-Bands der Neuzeit nach neun Jahren ihr zweites Live-Zeugnis ablegt?

Auf die eine oder andere Art ist dieses Album sicherlich eine Veröffentlichung, um die Zeit zu verkürzen beziehungsweise zu überbrücken. Andererseits erschien unser erstes Live-Album 2003 und dokumentierte unsere ersten vier Scheiben bis SUPERCHARGER (2001). Darauf folgte ELEGIES (2005), das als DVD unser Schaffen bis THROUGH THE ASHES OF EMPIRES (2003) zeigte. Seitdem kam nichts mehr.

Dementsprechend sollen auch unsere letzten beiden Alben in live-haftiger Ausführung dokumentiert werden. Darüber hinaus ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es zu veröffentlichen, da wir eine große US-Tour vor uns haben. Hier haben wir lange nicht so ausgedehnt getourt. Und – da wiederhole ich mich gerne – die Shows waren einfach extrem fett, weil die Leute so abgingen. Da waren wir als Band fast sekundär. Nimm alleine ‘Darkness Within’: Die Leute singen jedes verdammte Wort mit!

[…]

Die Veröffentlichung eines Live-Albums zum Zeitpunkt X ist auch immer eine Art Zäsur, da die Band in den meisten Fällen ein Best Of-Feuerwerk abfackelt. Lässt dich eine solche Live-Scheibe deiner Band zurückschauen und die eigene Karriere, die Karrierehöhepunkte als auch die schlechten Zeiten, als die Band für kurze Zeit aufgelöst war, reflektieren?

Nein. Ich bin nicht so der Sentimentale. Als ich mir neulich die Demos von UNTO THE LOCUST noch einmal angehört habe – was ich wohl nie wieder tun werde –, dachte ich mir schon für einen Moment: „ Wow, das war eine coole Zeit.“ Aber generell sehe ich nicht die Notwendigkeit, zurückzublicken. Klar, wenn es um die Vermeidung von Wiederholungen von Fehlern geht, dann schon. Als Lernprozess.

Mehr zu Machine Head und MACHINE FUCKING HEAD lest ihr in unserer Dezember-Ausgabe.
Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 12/12“ an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

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Judas Priest: Rob Halford will ein Leben in Würde führen

Judas Priest, respektive Frontmann Rob Halford können auf eine fünfeinhalb Dekaden währende Karriere zurückblicken. Wichtig ist dem Musiker in der Rückschau vor allem eines: Er will ein Leben in Würde führen – und fällte deshalb so manche Entscheidung, die auf manche Leute provokant wirkte. Rebellische Anfänge Wie Das Erste berichtete (das entsprechende Interview lässt sich in der Mediathek abrufen), blickte Rob Halford anlässlich der Veröffentlichung des inzwischen 19. Studioalbums von Judas Priest, INVINCIBLE SHIELD (hier Review lesen), unlängst auf seinen Werdegang als Musiker zurück und beleuchtete dabei entscheidende Stationen seiner Geschichte. „Ich bin ein alter Mann. Ein alter Metalhead“, sagte…
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