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Festival-Macher räumen mit Gerüchten um Grüne Hölle und Rockavaria auf

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Seitdem feststeht, dass das Traditionsfestival „Rock am Ring“ nach 30 Jahren nicht mehr am Nürburgring stattfinden wird, ist massive Bewegung in den Festivalsommer 2015 geraten. Während „Rock am Ring“ in Mendig eine neue Heimat gefunden hat, wird am Nürburgring 2015 erstmals ein neues Festival gefeiert.

Der Ring – Grüne Hölle Rock“ feiert vom 29.-31.05.2015 seine Premiere am Nürburgring, zeitgleich findet in München das Zwillingsfestival „Rockavaria“ statt. Veranstaltet werden die Festivals von der DEAG Deutsche Entertainment AG, Wizard Promotions Konzertagentur GmbH und der capricorn Nürburgring GmbH am Nürburgring  sowie der DEAG Deutsche Entertainment AG, Wizard Promotions Konzertagentur GmbH und Global Concerts GmbH in München.  In Wien steigt außerdem das Festival „Rock In Vienna“.

Mit Bands wie Metallica, Kiss, Limp Bizkit, Muse, Accept, Saint Vitus, Judas Priest und Within Temptation sprechen die Veranstalter von „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ und „Rockavaria“ klar in erster Linie Rock- und Metal-Fans an.

Von Beginn an bestimmten auch Gerüchte und Unsicherheiten die Berichterstattung und das öffentliche Bild von „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ und „Rockavaria“. Ist in Deutschland noch Platz für weitere Festivals? Wie wirkt sich die Konkurrenzsituation auf Band-Gagen und Eintrittspreise aus? Findet das Festival auf dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Nürburgring überhaupt statt? Zuletzt verbreitete die Wirtschaftswoche, dass die Ticket-Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück blieben – mittlerweile wurde gegen diese Behauptung von der DEAG eine einstweilige Verfügung erwirkt.

Um alle Gerüchte rund um „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ und Rockavaria aus der Welt zu schaffen, haben sich Ossy und Oliver Hoppe von Veranstalter Wizard Promotions zu einem Exklusiv-Interview mit METAL HAMMER bereit erklärt.

Ossy und Sohn Oliver Hoppe sind Managing Directors der Konzertagentur Wizard Promotions, die für das Booking der Festivals verantwortlich ist.

METAL HAMMER: Ich würde gerne mit einem unleidigen Thema beginnen. Der Aufreger der vergangenen Woche war ein Artikel in der Wirtschaftswoche, in dem fälschlicherweise von erschreckend niedrigen Vorverkaufszahlen die Rede war.

Ossy Hoppe: Die DEAG hat nach den, in Anführungszeichen „Angriffen“ der Wirtschaftswoche eine Richtigstellung verlangt (und mittlerweile eine einstweilige Verfügung durchgesetzt – Anm.d.Red.). Ich verstehe das nicht wirklich: In meiner gesamten, bisherigen Laufbahn wurde ich noch nie gefragt, wie Iron Maiden, Lady Gaga oder wer auch immer verkauft. Das hat eigentlich nie jemanden interessiert – plötzlich ist es von höchstem Interesse.

Natürlich ist es so, dass die Wirtschaftswoche von irgendjemandem angespitzt wurde, dies zu tun. Im Moment reagiert ohnehin ein Jahrmarkt der Eitelkeiten und gelinde gesagt, geht es mir auf den Wecker.

Es geht nicht mehr um Musik, es geht nicht mehr um Inhalte, es gut nur noch: „Da ist der Böse!“, „Der ist böser als ich“. Es ist wie im Kindergarten. Oli und ich beteiligen uns nicht daran; Hier geht’s um die Musik und darum, dass wir davon überzeugt sind, den Fans ein fantastisches Festival zu bieten.

Oli Hoppe: Und man muss am Ende des Tages auch dazu sagen: Alle Informationen, die die Wirtschaftswoche da rausgekloppt hat, sind schlicht und einfach falsch; insbesondere ein hochsensibles Thema wie die Band-Gagen, wo von irgendwelchen Mondbeträgen die Rede ist. Da müssen wir natürlich auch sehen, dass wir Schaden von den Künstlern fernhalten.

METAL HAMMER: Durch den Konkurrenzdruck steigende Band-Gagen und zwei neue Open Airs im ohnehin sehr vollen Festivalsommer sind weitere Kritikpunkte, denen sich Wizard und die DEAG in den letzten Monaten immer wieder stellen mussten.

Ossy Hoppe: Wie viel Geld eine Band bekommt, ist doch letztlich völlig irrelevant. Für den einen sind 10.000 Euro schon zu viel. Der andere Künstler meint, eine Million würde noch nicht genügen. Es ist jedem selbst überlassen, ein wirtschaftliches Risiko einzugehen und zu sagen, ich erachte diese Gage als richtig und als fair. Ich muss mich doch nicht bei der Wirtschaftswoche oder Mitbewerbern entschuldigen.

Es wird uns teilweise zum Vorwurf gemacht, ein neues Festival zu etablieren, und das so kurz vor Mendig (Rock am Ring findet 2015 erstmals in Mendig statt, Anm.d.Red.). Es gibt in Deutschland über 220 Festivals; und jetzt haben wir 222. Wo ist da das Problem? Es ist doch wunderbar für die Fans, denn es gibt ein größeres Angebot. Der Fan entscheidet selbst, wo er hin gehen mag und wo nicht.

METAL HAMMER: Um den positiven Dreh zu finden: Ihr scheint mit euren Vorverkaufszahlen zufrieden zu sein und habt auch längerfristige Pläne mit den neuen Festivals. Könnt ihr etwas über diese längerfristigen Ziele erzählen? Wo geht’s hin mit „Rockavaria“ und „Der Ring – Grüne Hölle Rock“?

Ossy Hoppe: Wir wollen natürlich die Festivals auf Dauer etablieren, dass ist völlig klar. Das ist auch der Sinn der Sache.

Der Nürburgring ist an uns und andere Veranstalter herangetreten, weil sich Marek Lieberberg mit Ihnen nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnte. Erst, nachdem er sich dazu entschlossen hatte, ist man an uns herangetreten. Wenn man an uns und die DEAG herantritt: Warum sollten wir die Chance vertun, dort etwas Neues zu schaffen?

Oli Hoppe: Ich bin auch familiär in der Region verwurzelt, wo das Thema Nürburgring eine sehr hohe Brisanz hat. Dort wurde oft der Eindruck geschürt, dass wir hier die Bösen sind, die die Kultur vom Nürburgring vertreiben möchten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Ohne uns gäbe es gar kein Festival am Nürburgring. Ich denke, darüber können sich die Leute am Ende des Tages wirklich freuen.

METAL HAMMER: Dann wären den Fans zwei Festivals mit einem sehr starken Rock- und Metal-Lineup entgangen. Schon daran zeigt sich: Ihr visiert eine andere Zielgruppe als Rock Am Ring an, in dem ihr euch stärker auf Rock- und Metal-Fans konzentriert. Gibt es noch andere Alleinstellungsmerkmale, die ihr „Rockavaria“ und „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ zuschreiben würdet?

Oli Hoppe: Ich denke, man muss den Ring und Rockavaria getrennt betrachten, da beide in den Bedingungen, die die Fans vor Ort wiederfinden, grundsätzlich ein wenig unterschiedlich sind.

Rockavaria hat den Vorteil der kurzen Anreise, du hast eine Stadt und ein Gelände mit einer tollen Infrastruktur, Sitzplätze, wenn du diese haben möchtest, und du hast relativ kurze Wege und öffentliche Verkehrsanbindung. Das ist in Deutschland, zumindest in der Größenordnung, einzigartig.

„Der Ring“ hat natürlich das Alleinstellungsmerkmal des Nürburgring. Dieser ist bei vielen Leute einfach eine Legende. Dort campen Fans seit mehreren Jahren, haben immer dieselben Freunde auf dem Campingplatz, sind immer an der selben Stelle auf dem Campingplatz, kennen und mögen das Gelände.

Das Line-Up spricht in erster Linie für sich selbst. Es ist ein tolles Rock- und Metal-Line-Up, aber es ist auch nichts was „normale“ Fans vor der Tür lässt. Wir haben auch sehr viele Bands im Programm, die nicht nur den totalen Metalhead anziehen. Wir haben mit Muse, Metallica oder Kiss natürlich Bands, die eine sehr breite Masse ansprechen. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch weiter unten im Line-Up ausgewählte Bands, bei denen jeder nach seiner Coleur sagen kann: „Geil, die habe ich auf so einem großen Festival noch nie gesehen.“

METAL HAMMER: In welchem der Festivals würdet ihr denn am ehesten eine Konkurrenz zu euren sehen? Wacken wegen des Metal-Programms? Das Summer Breeze? Oder ist es doch Rock Am Ring, wegen der zeitlichen und räumlichen Nähe?

Ossy Hoppe: Mir gefällt das Wort Konkurrenz gar nicht. Ich wünsche allen viel Glück, jeder soll auf seine Art Erfolg haben. Im Gegensatz zu anderen, sind wir nicht von Eifersucht geprägt. Ich denke einfach, letztendlich entscheidet immer der Fan.

Natürlich kann man kein Festival neu erfinden: Ein Festival ist ein Festival. Es gibt natürlich kleine Einzelheiten, aber das Prinzip ist überall gleich: Es treten Bands auf und die Leute wollen Party machen und eine gute Zeit haben.

Oli Hoppe: Ich denke, Wacken an sich ist eine solche Kultveranstaltung, da sehen wir uns nicht in direkter Konkurrenz. Wacken ist völlig eigenständig und in ganz Deutschland, eigentlich in ganz Europa, ohne Konkurrenz. Ich glaube, wenn man es programmatisch betrachtet, sind wir angesiedelt irgendwo zwischen einem Hellfest in Frankreich und einem Sweden Rock mit einer leicht moderneren Auslegung.

METAL HAMMER: Ihr habt schon über 40  Bands bestätigt, die Headliner stehen schon fest. Mit wie viel mehr Programm ist denn noch zu rechnen?

Oli Hoppe: Wir haben noch 45 Prozent der Slots zu vergeben, darunter sind natürlich auch noch einige, die noch für hochkarätigere Namen offengehalten werden. Hier stehen wir gerade in Verhandlungen. Was da im Moment in der Luft liegt, stimmt mich sehr positiv.

METAL HAMMER: Zum Schluss müssen wir weitere Gerüchte aus der Welt schaffen: Der Nürburgring selbst ist pleite. Wegen der unklaren Finanzlage sind einige Fans verunsichert, ob „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ überhaupt wie geplant auf dem Gelände stattfinden kann…

Ossy Hoppe: Bei den Fans wurde da ein, sagen wir mal, „Unsicherheits-Gefühl“ geschürt. Man hat versucht, alles in einen Topf zu werfen: Die Vergabe der Sponsoren, die neuen Investoren… Dabei gab es auch einige  Gerüchte, die eine gewisse Unsicherheit hervorgerufen haben.

Um es ganz klar zu sagen: Der Nürburgring wird stattfinden. Unser Festival „Der Ring“ wird auf dem Nürburgring stattfinden und der Nürburgring ist in einer Situation, die keinerlei Ängste bei den Fans hervorrufen und irgendwelche Zweifel aufkeimen lassen muss.

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