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Architects: Vom Ich zum Wir

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Wie man schmerzlichsten Seelenballast verarbeitet und ihn offen thematisiert, machen Architects nicht erst seit dem Tod ihres Gitarristen Tom Searle vor.

Songs zu schreiben, scheint für Architects trotz Lockdown weniger die Schwierigkeit gewesen zu sein. Was wirklich am Gemüt nagt, ist der fehlende Adrenalinhaushalt, der sonst den Tourneealltag auszeichnet. „Am Anfang habe ich es genossen, weil wir uns gemeinsam auf das Album konzentriert haben. Das war aufregend. Aber jetzt, da es fertig ist, warten wir. Das ist schwierig. Wir sind es gewohnt, super beschäftigt zu sein, seit wir Kids waren.“ Mit 17 Jahren stieg Sam Carter bei Architects ein, auf Tour wurde er 18.

Wahnwitziges Gefühl

Was macht also jemand, der sein halbes Leben auf den Bühnen der Welt verbrachte, 2021? „Nicht viel. Es ist echt seltsam, wir sind im dritten Lockdown, und das Einzige, was ich mache, ist joggen und mit meinen Hunden rausgehen.“ Unter normaleren Umständen würde Sam jeden Abend vor Tausenden Fans alles aus sich rausschreien. Um dieses wahnwitzige Gefühl auch nur ansatzweise zu kompensieren, fing er mit dem Laufen an.

„Ich versuche, so aktiv wie möglich zu bleiben. Ich hasse das verdammte Joggen“, lacht er charmant. „Aber das Gefühl danach ist gut. Man weiß, man hat an dem Tag etwas geschafft.“ Trotz der sich weiter ausbreitenden Ungewissheit, wie es wohl mit Live-Musik weitergehen wird, denkt er zuerst nicht an sich selbst: „Vielen Leuten geht es viel schlechter als uns, es ist eine schreckliche Zeit für jeden. Ich fühle mich schlecht, mich darüber zu beklagen. Weiterzumachen ist das Wichtigste.“

Alle Welt geht durch das Gleiche

Wie man mit dem unschönen Thema umzugehen hat, ist nicht immer leicht. So sehr man sich auch bemüht, die Gefahr der Demotivation bleibt weiterhin groß. Darum mahnt Sam in aller Sensibilität: „Sei ehrlich mit deinen Freunden und offen mit deiner Familie, lass die Leute wissen, wie du dich fühlst. Viele gehen jetzt durch das Gleiche. Versucht einfach, das Positive zu sehen und daran zu denken, dass das nicht für immer so sein wird, nur weil es sich manchmal so anfühlt.“ Diese Erkenntnis kann man sich nicht oft genug vor Augen halten, wenn andere, wirre Stimmen lauter durch die Medien geistern.

Aktiv bleiben, heißt die Devise für mentale Gesundheit: „Macht Sachen, die ihr schon immer machen wolltet, die euch aber vielleicht verängstigt haben. Nehmt ein Instrument, singt, ihr habt die Zeit in euren Händen, warum nicht etwas Neues lernen? Ich bin vor dem Lockdown nie gejoggt. Man braucht etwas, dem man entgegenfiebern kann. Schafft Erinnerungen! Vorwärts schauen, statt in dieser Zeit zu versauern.“ Und dabei gehört das Scheitern genauso dazu wie die kleinen Erfolge.

Architects sind offen und ehrlich zueinander

Perfekt ist niemand auf Mutter Erde: „Im Internet zeigen die Leute nur die spaßige Seite von allem. Das eine Mal Yoga, was sie in der Woche gemacht haben. Das ist nicht das echte Leben.“ Poetischer schreit es Sam in ‘An Ordinary Extinction’ heraus: „We’re fighting to stay alive“. In dunklen Zeiten sind Nähe und vertraute Gegenüber wichtiger denn je. „Wir sind immer sehr offen zueinander“, spricht er über den Verbund Band. „Man muss ehrlich sein, sonst ist am Ende die einzige Person, die man belügt, man selbst. Besonders in unserem Zeitalter ist der Diskurs wichtig, so oft es geht über mentale Gesundheit zu reden. Das ist noch immer stigmatisiert. Menschen denken, sie werden verrückt, wenn sie Angstzustände bekommen.“

Sein Selbst teilen, nicht nur auf Social Media – am besten auch in der Königsklasse der Selbstbeschau: „Ja, ich habe einen Therapeuten. Es geht einfach um die Konversation und jemanden zu haben, zu dem man hingehen und etwas teilen kann, das man nicht wöchentlich mit jemand anderem besprechen kann“, zeigt sich Carter dankbar für die letzten Jahre tatkräftiger Unterstützung in Sachen Seelenballast.

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„Ich denke, jeder könnte davon profitieren, ob es um Trauer oder alles andere geht. Diese Seite von sich zu öffnen und diese Verletzlichkeit zu zeigen, sich etwas vom Herzen zu reden. Meist realisiere ich gar nicht, was ich da überhaupt erzähle, bis ich durch die halbe Sitzung bin.“ Gerade jetzt, wo Nähe nur noch auf Bildschirmen zelebriert wird, muss besonders auf alle Gemüter achtgegeben werden. „Keiner sollte sich jetzt mit seinen Gedanken allein fühlen.“

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