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Auf der Sitztribüne bei: Steven Wilson

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Die Tatsache, dass Steven Wilson im Moment einen wahren Höhenflug erlebt und seine Popularität in den letzten Jahren rapide angestiegen ist, dürfte sich bis in Metal-Kreise herumgesprochen haben. In Berlin lässt sich der Sachverhalt mit anschaulichen Dimensionen untermalen: Bespielte der Prog-Papst 2013 noch den Club Huxleys Neue Welt mit seiner Surround Sound-Show, zog er 2015 in die größere Columbiahalle um (beide bestuhlt). Weniger als ein Jahr später strömt Berlin ins Tempodrom, um den Meister aus England zu sehen. Wirklich voll sind die Ränge zwar nicht, doch die im Innenraum theaterhaft platzierten Stühle sind gut besetzt, die Atmosphäre ist deutlich stimmiger als damals in der Columbiahalle und die Stimmung flimmert erwartungsvoll, als die Band um 20 Uhr die Bühne betritt.

Es folgt nichts weniger als eine zauberhafte Show in zwei Akten: Zu Beginn spielen der ewig barfuß vor dem Mikrophon tänzelnde Nerd und seine vierköpfige Band Songs von HAND.CANNOT.ERASE., untermalt mit künstlerischen Videoanimationen auf einer Leinwand im Hintergrund – sodass der Blick manchmal minutenlang von den Musikern abreißt und sich auf das optische Geschehen oberhalb der Bühne konzentriert. Den Höhepunkt stellt das in allen Belangen perfekt dargebotene ‘Routine’ dar: Die auch auf dem Album in Erscheinung tretende israelische Künstlerin Ninet Tayeb brilliert als Gastsängerin, während das Hintergrundvideo die Geschichte einer Mutter nach dem Verlust von Mann und Kindern so bewegend erzählt, dass es nach dem zehnminütigen Stück die Zuschauer von ihren Sitzen reißt. Stehende Ovationen und Szenenapplaus mitten im Set? Bei Wilson keine Seltenheit!

Nach dem HAND.CANNOT.ERASE.-Set präsentiert die Band Einblicke in ihr am 22.1. erscheinendes „Zwischenwerk“ 4 ½: Akkurat gezockte, progressive Frickelorgien und hochwertige Song-Strukturen animieren das Publikum zu neuen Begeisterungsstürmen (‘My Book Of Regrets’, ‘Don´t Hate Me’ – letzteres erneut mit der großartigen Ninet Tayeb). Beängstigend bizarr wirkt dagegen das ältere Prunkstück ‘Index’, bei dem Wilson vor Schaufensterpuppen und Insektenleichen auf der Leinwand zum Horrorfilm-inspirierten Psycho-Sammler mutiert und dessen Gehabe eindrucksvoll authentisch zur Schau stellt. Gut, dass der grundsympathische Held der Introvertierten wenig später in die Realität zurückkehrt, witzelnd seine neue Signature-Gitarre präsentiert und die allzu perfekt gespielte Rolle des Psychopaten wieder ablegt.

Und als sei dem aus Optik, Klang, Geschichten und Emotionen gewobenen Schauspiel nach fast zweieinhalb Stunden noch etwas hinzuzufügen, bittet Wilson Kollegin Tayeb erneut auf die Bühne, um mit ihr gemeinsam eine wunderbare Version von David Bowies ‘Space Oddity’ zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Künstler zum Besten zu geben – ein weiterer tiefgehender Moment, der Menschen tanzend von ihren Sitzen aufstehen lässt und zeigt: Steven Wilson ist nicht nur einer der grandiosesten Künstler unserer Gegenwart – er ist sich stets der Einflüsse alter Helden bewusst und würdigt die Vergangenheit, wo immer er kann. Wenig verwunderlich also, dass ein so virtuoser, dabei aber greifbarer und auf dem Boden gebliebener Künstler einen solchen Erfolg hat.

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