FORBIDDEN ist bis heute für viele Menschen ein schwarzes Schaf unter den Black Sabbath-Alben. Trotz der zeitgenössisch sehr negativen Rezeption hatte es jedoch weitreichende Konsequenzen, die aus heutiger Perspektive gerne unter den Tisch fallen. Es erschien als 18. Longplayer der Band im Juni 1995 und feiert somit nun sein 30. Jubiläum. Das ist Grund genug, um heute tiefer in die Vergangenheit des berühmt-berüchtigten Albums einzusteigen.
Rückkehr zur TYR-Besetzung
Um die Entstehung von FORBIDDEN vollständig zu verstehen, müssen wir zunächst fünf Jahre weiter zurück reisen. 1990 erschien TYR, das 15. Black Sabbath-Album und das dritte Studiowerk mit Tony Martin am Mikrofon. Dieser trällerte, mit einer kleinen Pause, von 1987 bis 1995 für Sabbath und verschwand nach FORBIDDEN endgültig aus der Mitte der Birminghamer. Zur Besetzung, die auf TYR zu hören ist, gehören neben dem obligatorischen Tony Iommi auch Bassist Neil Murray, Schlagzeuger Cozy Powell und Geoff Nicholls. Das Quartett fand sich im Dezember 1994 zusammen, um innerhalb von zehn Tagen das Werk aufzunehmen, das für ganze 18 Jahre das letzte Black Sabbath-Album bleiben sollte.
Hip Hop-Einflüsse bei Black Sabbath
In vielen Interviews haben die beteiligten Musiker mittlerweile kommentiert, dass auch sie keine Freunde von FORBIDDEN sind. Im Classic Rock Magazin erzählte Tony Iommi: „Jemand bei der Plattenfirma hat vorgeschlagen, dass wir mit Ice-T arbeiten. Ich hatte keine Ahnung, wer das sein soll. Wir haben uns schließlich getroffen und er war ein netter Typ, der auch ein großer Sabbath-Fan war.“So kam es, dass der Body Count-Frontmann einen Gastauftritt im Eröffnungslied des Werks bekam. Sein Band-Kollege Ernie C spielte jedoch eine deutlich wichtigere Rolle. „Ernie C hat schlussendlich FORBIDDEN produziert, was ein schrecklicher Fehler war. Ernie hat versucht, Cozy Powell dazu zu bringen, diese Hip-Hop-Rhythmen zu spielen, was ihn zu Recht angegriffen hat. Man sagt Cozy Powell nicht, wie er sein Schlagzeug zu spielen hat.“
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Immer positiv bleiben
Tony Martin selbst versuchte, auf seiner eigenen Website das ganze Thema diplomatisch anzugehen, und schrieb: „Ich würde nicht sagen, dass FORBIDDEN beschissen ist.“ Das heißt jedoch noch lange nicht, dass ihm sein letztes Black Sabbath-Album gefällt. „Viele Leute, mich eingeschlossen, mögen das Album nicht.“
Er schafft es jedoch trotzdem, optimistisch zu bleiben: „Das war der Lückenfüller, durch den die Band aus ihrem Platten-Deal gekommen ist, ihren Sänger loswerden konnte und sie bereit für die Wiedervereinigung machte.“ Jetzt, wenige Wochen vor der letzten Wiedervereinigung, sollten wir FORBIDDEN gebührenden Respekt einräumen und freudig nach England blicken.
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