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Coliseum: Tour-Tagebuch des Rise Against Supports

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Hauptdarsteller:

Ryan Patterson: Gitarrist, Sänger
Mike Pascal: Bassist
Carter Wilson: Schlagzeuger
Ozak: Fahrer, Roadie
Jason Barker: Merchandise, Roadie

08.03.11 Deutschland Stuttgart @ Juha West
Ryan: Wir alle kamen am Tag vor der ersten Show in Prag an. Mike und ich kamen aus Louisville, Carter aus Birmingham, Barker aus Oslo, und Ozak aus der Wildnis der tschechischen Landschaft. Die Lufthansa verlegte meine Gitarre während unserer Verbindung nach Frankfurt, was mich ein wenig ausflippen ließ. Zum Glück haben sie sie gefunden und lieferten sie nach Prag bis zum Ende der Nacht. Wir gingen zu den Nomaden der Prager Zentrale um die Backline aufzulesen und trafen uns mit unserem guten Freund und wichtigstem Hauptnomaden: Tscheptiz. Danach luden Ozak und unser netter Kumpel Jan „Honza“ Tomas uns zu einem unglaublichen Abendessen im Maitrea ein. Anschließend Nachtlager auf dem Boden des immer gnädigen Milan „Mr Banana“ Trachta.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg. Hielten bei Frankfurt um Merch bei Monkey Drive abzuholen, dann weiter nach Stuttgart für die erste Show der Tour. Die Show war ein schöner Warm-Up-Gig. Klein, aber mit guten Leuten, darunter Promotor Flo und ein Überraschungs-Auftritt von Chris aus Karlsruhe. Wir blieben die Nacht über im Club und Mike beschloss, auf dem Billardtisch und ich auf einer Couch in der Lobby zu schlafen.

Um 5 Uhr morgens wurde ich wach von der Putzkolonne, die alle Lichter in der Lobby anmachten und mit ihrem Kram lärmten. Ich fand meinen Weg zu einem Kinderbett im Keller und schaffte es, ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor wir für die lange Fahrt nach Toulouse aufstanden.

10.03.11 Frankreich Toulouse @ Le Saint des Seins
Ryan: Der Toulouser Promoter Wilo war so freundlich uns zu erlauben, die Nacht vor der Show bei ihm zu bleiben. Damit hatten wir also den ganzen Tag, um herumzulaufen und die Sehenswürdigkeiten in Toulouse anzusehen. Eine schöne Stadt und herrliches Wetter. Die Show war in einer netten Bar namens Saint des Seins und die Wand hinter der Bühne war mit riesigen verzierten Spiegeln bedeckt. Carter sagte, es sah aus wie ein Saturday Night Live Bühnenbild, deshalb wurden Show und Bühne als „SNL“ für den Rest der Nacht bezeichnet. Die Show war super, gute Stimmung, volles Haus und eine rundum Killer Zeit. Die Einheimischen waren alle cool. Sie liebten besonders Mike, wie die meisten Zuschauer es tun! Unser Freund Craig aus New York traf uns in Toulouse um ein paar Tage mit uns abzuhängen und es war toll, ihn für eine Weile bei uns zu haben.

11.03.11 Madrid @ Riviera
Ryan: Madrid war die erste Show mit Rise Against und noch eine weitere lange Fahrt. Wir verbrachten zwei Stunden im Stau während wir nur etwa zehn Meilen vor dem Veranstaltungsort waren. Wir waren also ein wenig zu spät und beeilten uns mit dem Einladen – kein guter Start für eine Tour! Wir wurden von alten und neuen Freunden begrüßt. Ich kenne Joe und Tim von Rise Against nun mehr als zehn Jahre, seitdem sie eine alte Band von mir, Black Cross, einluden mit ihnen in Chicago ein paar Mal im klassischen Fireside Bowl zu spielen.

Zeitsprung: ein Jahrzehnt später und sie sind einer der größten Rockbands der Welt. Geiles Zeug! Rise Againsts Lichttechnik wurde von unserem langjährigen Freund Ben Marx gemacht, es ist wirklich toll mit ihm jeden Tag abzuhängen. Der Rest der Rise Against-Crew ist cool und freundlich, tolle Jungs. Das Riviera ist todschick, in der Mitte des Raumes stehen leuchtenden Palmen und das Publikum ist unglaublich. Wir hatten keine Ahnung was wir von den Shows mit Rise Against zu erwarten haben, vermutlich haben 99% der Zuschauer uns nie zu vor gehört, aber die spanischen Kids gingen unglaublich ab. Sie pogten, schrien, klatschen und drehten während unseres gesamten Sets durch. Eine der schönsten Zeiten, die ich je beim spielen hatte – und das ist nur der Anfang dieser geilen Tour.

Carter: Erste Show mit Rise Against. Das erste Mal für jeden von uns in Spanien. Dies war wahrscheinlich die größte Show, die ich bis zu diesem Punkt in meinem Leben je gespielt habe und es ist sicher nicht die größte auf dieser Tour. 99,9% der Kids bei diesen Shows haben zwar keine Ahnung wer wir sind, aber das ist absolut geil. Ihre Aufregung nur einer Band zuzuhören ist extrem erfrischend. CATERING UPDATE: Geräucherter Kabeljau mit Mandel-Sauce, Kartoffeln, gegrilltes Gemüse und Suppe. So scheiße gut.

12.03.11 Barcelona @ Razzmatazz
Ryan: Unsere zwei Tage in Spanien wurden von nahezu konstantem Regen geplagt. Meine Träume, einige Gebäude von Gaudi zu besuchen, platzten vollständig. Glücklicherweise konnten die spanischen Fans von Rise Against das mehr als wettmachen. Es ist eine weitere Nacht mit über zweitausend unglaublich energiegeladenen und begeisterten Menschen. Das Publikum pogte, klatschte, moshte etwas und schrie. Ziemlich cool. Die Jungs von Rise Against und ihre Mannschaft sind großartig und unser langjähriger Freund Ben Marks macht ihr Licht, so dass es nicht einer langen Aufwärmphase bedurfte, wir sind alle schon Kumpel. Die anschließende Fahrt von Barcelona nach Tilburg ist 15 Stunden lang, deshalb fuhren wir sofort nachdem wir gespielt hatten.

13.03.11 Niederlande Tilburg @ O13
Carter: Jede Show mit Rise Against hat einen wirklich komfortablen Backstage- / Umkleideraum, aber dieser Club ist wirklich wahnsinnig bequem. Wir spielten im November mit Kvelertak und Bison wieder hier. Das niederländische Publikum war nicht ganz so begeistert, wie die Spanier, aber sie sahen nicht gelangweilt aus, also hatte ich eine gute Zeit. Wir blieben auf dem Dachboden des extrem netten Paares von Shield Records. Mit wirklich netten, gastfreundlichen Menschen abzuhängen ist oft einprägsamer, als die Show selbst. Diese Nacht ist es sicher der Fall.

Ryan: Ich liebe Tilburg und den wunderschönen 013-Club. Es war toll, unsere Freunde Suzanne und Johan zu sehen und neue Freundschaften mit Gert-Jan und Fieke zu knüpfen. Gert-Jan und ich haben eine schöne Radtour am nächsten Morgen gemacht, dabei konnte ich einen örtlichen Arzt besuchen um ein Rezept zu bekommen. Krank auf einer Tour werden – immer toll!

14.03.11 Belgien Kortrijk @ The Pits
Carter: Der Show-Room fasst vielleicht 40 Leute. Die Dynamik beim Spielen mit Rise Against vor Tausenden von Menschen an einigen Nächten und dann diese Art von Shows zu spielen ist einzigartig. Ich genieße es wirklich.

Ryan: Sie nennen es nicht umsonst Pits! Dieser offenbar legendäre Club war wie im Bad vom CBGB zu spielen, aber es war eine großartige Show mit den Menschen Schulter an Schulter. Wahrscheinlich die kleinste Bühne, auf die wir noch passen. Eine große, verschwitzte Show. Am Ende der Nacht interviewte uns ein schönes junges Mädchen namens Tina für ihr Magazin. Sie gab mir eine Kopie des Heftes, von dem ich dachte es wäre eine unfertige Version. Doch es stellte sich heraus, dass es ihre Master-Kopie für den Druck war und in der Verwirrung unserer Fehlkommunikation, rutschte es mir aus der Hand, schlug auf den Boden auf und wurde zerknittert. Ich fühlte mich wie ein absolutes Arschloch. Glücklicherweise hatte sie noch das Original und sagte, ich könne diese Kopie zu behalten. Uups.

15.03.11 Belgien Antwerpen @ Trix Zaal
Ryan: Ein angenehmer Tag in Antwerpen, nichts unglaublich spannendes zu berichten – eine weitere tolle Show. Wir flehten Ozak an, uns zu einem Falafel-Stand nach der Show mitzunehmen, aber er hat uns direkt zum Hotel gebracht. Mike und ich beklagten uns stundenlang wie kleine Babys.

16.03.11 Großbritannien @ Electric Ballroom
Ryan: London ist immer großartig, aber verdammt – es ist hektisch. Verrückter Verkehr, so viele Leute, es lässt New York geradezu faul erscheinen. Weil die UK-Grenzpatrouille keinerlei Eile spührte, verpassten wir die Fähre und eilten zu den Kerrang Büros für ein Video-Interview. Kerrang teilen sich die Büros mit anderen Publikationen, darunter das Zoo Magazin. Viele große Fotos mit nur halb bekleideten Frauen zierten die Gänge und als wir gingen, warteten gerade drei Frauen in Bikinis ungeschickt in der Mitte des Büros. Wow.

Wir kamen im Electric Ballroom an, checkten den Sound, dann gingen wir über die Straße um bei einem asiatischen, vegetarischen Buffet zu essen, das wir häufiger in London aufsuchen. Es war so gut wie immer. Barker bestellte sich gleich drei Gerichte – wir waren alle sehr beeindruckt von dieser Leistung. Die Show war super, cooles Publikum und unsere ersten, kleinen Zwischenrufe der Tour. „Spielt einen Black Flag Song!“

Das gesamte Gebäude bebte während Rise Against spielten, das Publikum sprang auf und ab, es war wild. Nach der Show schliefen wir im Van, während wir auf die erste Fähre zurück nach Frankreich warteten. Vor ein paar tausend Menschen spielen und dann im Van schlafen… Die Dichotomie des Coliseum-Lebens.


Weitere Tour-Berichte:

+ Accept: Die Zeichen stehen auf Sieg
+ Eluveitie: Tour-Tagebuch aus Amerika
+ Mit Orphaned Land auf Tour in der Türkei

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