Es war am letzten Tag ihrer elf Dates unfassenden Tour mit Crionics , als der Decapitated-Bus in der Nähe der weißrussischen Stadt Gomel mit einem Holztransporter zusammen stieß. Decapitated-Schlagzeuger Witold „Vitek“ Kieltyka (24.01.1984 – 02.11.2007) erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus, Sänger Covan ist auf dem Weg der Besserung.
Die Unfallgeschichte ist nicht nur tragisch, sondern auch mysteriös. Während weltweit die Death Metal-Fans am Freitag Mittag den Tod des talentierten Drummers Witold „Vitek“ Kieltyka betrauerten (er wurde gerade mal 23 Jahre alt), konnte Decapitateds Plattenfirma Earache den Tod des Musikers auf explizite Nachfrage vom METAL HAMMER noch nicht bestätigen.
„Er wurde am Kopf operiert und liegt momentan im Koma. Obwohl es schlecht aussieht, ist er noch am Leben,“ hieß es in einem Telefonat, das rund 90 Minuten nach der Todes-Meldung im Internet statt fand.
Dass Vitek seinen Verletzungen letztendlich trotzdem erlag, ist mittlerweile traurige Wahrheit.
Falsch ist es hingegen ebenfalls, dass der Drummer für eine Operation von Gomel nach Moskau transportiert worden wäre. Auch das ging allerdings durch die Metal-Nachrichten und wurde unter anderem von der Plattenfirma Earache so weiter verbreitet. Tatsächlich wurden sowohl Vitek, als auch Sänger Covan in Novozybkov behandelt.
Der Decapitated-Sänger scheint mittlerweile auch wieder auf dem Weg der Besserung zu sein.
Was der Geschichte eine weitere dubiose und schicksalsschwere Dimension verleit, ist die momentane Vermutung, dass der tödliche Unfall vom Decapitated-Bus verursacht worden sein soll. Wie sich Decapitated-Fans vielleicht erinnern, war die Band schon am 13. März 2007 gezwungen, ihre „Organic Hallucinosis“ Europa-Tour abzubrechen, weil die damalige Booking-Agentur Rose Production dringend nötige Reparaturen am Band-Bus nicht vornehmen ließ und so die Sicherheit der Musiker nachhaltig gefährdete.
Ob es sich hierbei nur um einen makaberen Zufall handelt, oder beides miteinander zu tun hat, ist noch unklar.
In der Zwischenzeit haben unzählige befreundete Musiker bereits ihr Bestürzen über den Tod des Decapitated-Drummers Vitek ausgesprochen. So hat Soilwork-Drummer Dirk Verbeuren Vitek als einen der talentiertesten Extrem-Metal-Drummer und großen Einfluss für sich selbst bezeichnet. Die Black Metaller Dimmu Borgir haben ihre ganze Show vom 2. November 2007 dem Verstorbenen gewidmet.
Wie genau es mit Decapitated weitergehen wird, ob sie ihre bald anstehende USA-Tour mit einem Ersatzmann spielen werden, und wie es mit dem Frozen Ground-Festival am 10. November aussieht, ist noch nicht klar.
So bald es weitere News und neue Entwicklungen in diesen Angelegenheiten gibt, erfahrt ihr sie natürlich beim METAL HAMMER!
Sicher ist allerdings, dass die Band in den nächsten Tagen auf ihrer Myspace-Seite viele private Fotos und ähnliches als Andenken an den Verstorbenen veröffentlichen werden.
Obwohl Witold „Vitek“ Kieltyka schon mit 23 Jahren verstarb, erreichte er mehr, als viele seiner älteren Kollegen in ihrer ganzen Karriere.
Als er 1996 als Gründungsmitglied bei Decapitated aktiv wurde, war er gerade mal 12 Jahre alt.
Seit dem hat er mit Decapitated mehrmals ganz Europa und die USA betourt, war mit fast allen namhaften Death und Black Metal-Acts unterwegs und hat vier Alben veröffentlicht. Alle Cover der Alben findet ihr übrigens in der „Bildergalerie“ weiter oben.
Außerdem war er am Projekt Panzer X von Vader-Frontmann Piotr Wiwczarek beteiligt und spielte deren EP STEEL FIST ein. Darüber hinaus war er bei DIES IRAE involviert – einem Projekt, das er mit Vader, Behemoth und Sceptic-Musikern teilte.