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17.04.1995

Deicide: ONCE UPON THE CROSS wird heute 30

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1995 veröffentlichten Deicide 28 Minuten lange brutale, blasphemische Death Metal-Geschichte und (anti)taufte sie ONCE UPON THE CROSS. Anlässlich des runden Geburtstags ihres Drittwerks tauchen wir heute tiefer in seinen Entstehungsprozess ein.

In der Kürze liegt die Würze

Produziert wurde ONCE UPON THE CROSS von Scott Burns, der auch verschiedene Werke von Death, Morbid Angel und Obituary auf seine Kappe nehmen darf. Dass ein Profi am Werk war, hört man. Trotz der ungewöhnlichen Kürze fehlt der Scheibe nichts, von Anfang bis Ende liefern Deicide kompromisslosen Death Metal, der zum Beispiel während ‘They Are Children Of The Underworld’ von nahezu melodiösen Riffs unterbrochen wird. In einem Interview mit Metal Storm erzählte Schlagzeuger Steve Asheim: „Wenn man sich das Album jetzt anhört, wirkt es sehr langsam. Als wir 1994 das Schlagzeug das erste Mal aufgenommen hatten, war das Ergebnis nur 22 Minuten lang. 22 Minuten ist keine Länge für ein Album, also haben wir es noch einmal aufgenommen. Es sind am Ende trotzdem nur 30 Minuten draus geworden.“

Geheime satanistische Botschaften?

Es wird gerne spekuliert, dass sich zwischen den pechschwarzen Zeilen versteckte Botschaften befinden. Frontmann Glen Benton räumte diesen Gerüchten in einem Interview mit Metal Videos Archive einen gewissen Wahrheitsgehalt ein. „Nicht viele Leute wissen das, aber wenn man einige meiner Texte auf eine gewisse Art aufschreibt, ergeben sich kleine Nachrichten.“ Diese haben jedoch ein deutlich kleineres Ausmaß, als gerne angenommen wird. „Leute behaupten gerne, dass man unsere Songs rückwärts spielen soll und dort versteckte Botschaften sind. Das stimmt nicht. Als ich unsere Platte das erste Mal rückwärts gespielt habe, und da tatsächlich etwas war, hat mich das zu Tode erschreckt“, erzählte Benton.

Das Video-Interview ist neben dem Inhalt sehr sehenswert. Gespickt von Sound- und Spezieleffekten fängt es die zeitgenössische Stimmung des Jahres 1995 authentisch ein und zeigt am Ende Live-Material des Titellieds.

Das vollständige Interview seht ihr hier:

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ONCE UPON THE CROSS war ein weiterer Schritt für Deicide, ihre Position in der Death Metal-Szene zu etablieren. Benton erzählte darüber: „Ich glaube die Leute nehmen uns als Band immer ernster. Ich sage dir jetzt schon, die Härte wird nicht weggehen. Sie vermuten alle, dass wir auf dem nächsten Album endlich ein verdammtes bisschen weicher werden. Ich sage euch jetzt: Das Einzige, was hier weich wird, sind Butter und Scheiße. Nicht wir.“ Direkt zum Punkt gebracht, genau wie das Album selbst.

Unzensiertes ONCE UPON THE CROSS-Cover ist nicht durchgegangen

Die kompromisslose Härte wurde jedoch von äußeren Faktoren ein wenig abgeschwächt. Das ursprüngliche Cover-Bild zeigte Jesus, wie er völlig unzensiert auf dem OP-Tisch liegt. Von Roadrunner Records wurde vor der Veröffentlichung das zensierende weiße Tuch ergänzt. Nun lässt sich nur durch die gekreuzigte Haltung der Person und den unmissverständlichen Titel erahnen, dass es sich um eine Darstellung von Jesus Christus handelt.


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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