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Down-Interview mit Gitarrist Pepper Keenan

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Einer der Songs vom letzten Down-Album OVER THE UNDER (2007) heißt „Beneath the Tides“, und es scheint, als würde Wien die Gäste aus New Orleans genau so willkommen heißen: Vom Himmel ergießt sich ein Wolkenbruch, der jedem Hurricane alle Ehre machen würde. Gitarrist Down ballt ob der entfesselten Naturgewalt auch grimmig die Faust: „Bruder, wenn ihr Hilfe braucht, gib einfach Bescheid – mit sowas kennen wir uns aus.“ Der Mann aus dem sturmerprobten Süden der USA wirkt nicht, als würde er spaßen, denn aus dem netten Surferboy aus Corrosion of Conformity Zeiten ist mittlerweile eine Art Zack Wylde auf Blitzdiät geworden. Dennoch präsentiert er sich in aufgeräumter Stimmung und rülpst gutmütig zur Begrüßung.

Zuerst geht es natürlich um das Sorgenkind der Truppe, Frontmann und Sänger Phil Anselmo (Superjoint Ritual, ex. Pantera). Der musste sich im Frühjahr einmal mehr einer Operation unterziehen, die er jedoch laut Pepper tadellos überstanden hat: „Eine Knieoperation, eigentlich ein Routineeingriff, der schon lange geplant war. Keine Bange, jetzt hüpft er wieder rum wie ein Hühnchen im Sonnenschein.“ Nun ja, seine Leistung beim Download-Festival war – drücken wir’s vorsichtig aus – erbärmlich. „Kann sein, aber jeder erwischt mal einen schlechten Tag – speziell dann, wenn du in einer Band spielst, die Down heißt, harghargh. Aber du wirst sehen, der Mann ist in Top-Form.“ Eine Aussage, die sich beim abendlichen Konzert absolut bewahrheitet.

Down sind noch immer mit OVER THE UNDER (2007) unterwegs, dessen Erfolg erstaunt. Immerhin ist das Teil nicht gerade einfache Kost. „Mich überrascht der Erfolg eigentlich nicht, da wir Blut, Schweiß und Tränen investiert haben, um ein pretty fucking good Album zu machen. Und soll ich dir was sagen? OVER THE UNDER ist ein pretty fucking good Album geworden! Ich bin auch selbstbewusst genug zu behaupten, dass Down mittlerweile eine wichtige Band sind. Daher definieren wir Erfolg nicht über die Anzahl der verkauften Platten, sondern nur über die Qualität der Musik.“ Entsprechend gibt es natürlich auch schon Planungen für ein neues Werk: „Im Moment sieht es so aus, dass wir uns ein paar Schritte zurück zu unseren Anfängen bewegen möchten. OVER THE UNDER und II hatten recht aufwändige Produktionen. Das möchten wir reduzieren, also pro Gitarre ein Kanal und fertig. Du kannst immer noch eine hochqualitative Platte machen, wenn du dich einfach nur auf simples, aber effektives Songwriting konzentrierst. Damit meine ich aber nicht dieses BACK-IN-BLACK-Ding, wo jedes Lied nach dem Schema ‚Zack-und-Bumm-und-aus‘ funktioniert. Da haben wir schon entsprechende Ansprüche.“

Aber wie gestalten sich Songwriting und Aufnahmeprozess bei einer Band mit fünf Charakteren, die unterschiedlicher kaum sein könnten? „So viel Power und Testosteron in einem Raum geht normalerweise selten gut, aber bei uns scheint es irgendwie zu funktionieren. Das liegt wohl daran, dass wir uns alle schon in anderen Bands die Hörner abgestoßen haben. Außerdem kennen wir uns auch schon viel zu lange. Wir können uns gar nicht gegenseitig verscheißern, da wir genau wissen, wie die Scheiße der anderen stinkt.“

Sprach’s und furzt noch mal herzhaft. On march the saints.

 

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Fear Factory: Milo Silvestro nennt sein Gesangsvorbild

Es gibt viele Frontmänner mit großer Stimme. Doch für Fear Factory-Sänger Milo Silvestro scheint vor allem ein Musiker von zentraler Bedeutung zu sein, der ihm als Vorbild dient, wie er jüngst in einem Interview mit New Breed TV erklärte: sein Amtsvorgänger Burton C. Bell. Fear Factory-Sänger über seine Inspiration „Ich würde sagen, ein schlechter, klarer Gesang, besonders in hohen Tönen, kann Stimmbändern mehr Schaden zufügen als ein gutes Schreien“, sagte Silvestro. „Burts Stimme klang wie eine Mischung aus falschen Stimmbändern und Schreien. [...] Burt war wahrscheinlich einer der ersten in dieser Ära. Er hat eine Stimme wie Robb (Flynn – Anm.d.A.)…
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