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DragonForce: Interview mit Gitarrist Herman Li

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Mexiko hat Deutschland anscheinend etwas voraus: Uns ist ein Ausweg wie die Schweingrippe natürlich nicht eingefallen, als DragonForce im Frühjahr in deutschen Hallen den Drachen steigen ließen – das muss besser werden! Auf besagter Tour saß DragonForce-Guitarrero Herman Li damals in einer müffelnden Backstage-Box und war ziemlich enttäuscht. Nicht über den soeben beendeten Gig, bei dem hunderte Drachenkrieger die sechs Spaßgranaten von der britischen Insel abgefeiert haben. Nein, der Interviewer ist es, der ihm sauer aufstößt. „Und von all den Typen beim METAL HAMMER schicken die ausgerechnet dich?“, ist seine Reaktion darauf, dass sein Gegenüber erst ohne DragonForce-Shirt am Leib aufkreuzt und dann auch noch die Frechheit besitzt, freimütig zu erklären, dass DragonForce mitnichten die größte Band aller Zeiten sind.

Nachdem die positive Grundstimmung solcherart gesprengt ist, entspannt sich das Gespräch mit steigendem Bierkonsum jedoch merklich. Herman Li freut sich über einen deutlichen Zuwachs in der deutschen Fan-Gemeinde und sieht sich darin bestätigt, den Menschen mit DragonForce etwas zu geben, das sie von anderen Power-Metal-Bands nicht bekommen. Ups, da war das böse Wort! „ Eine Sache, die ihr Deutschen nicht versteht ist, dass ihr immer noch Power Metal sagt. Wir sind eine internationale, moderne Metal-Band“, macht Herman Li seiner Abneigung gegenüber diesem Terminus Luft. Doch er ist schnell wieder locker: „Andererseits behaupten auch viele Leute, dass wir einfach nur eine Scheiß-Band sind.“

Na endlich, da ist sie doch, die Selbstironie! Letzten Endes geht es ja auch bei DragonForce vornehmlich um eines: Possen, Allotria, Spaß! „Wenn du keinen Spaß an der ganzen Geschichte hast, dann weiß ich nicht, warum du es überhaupt tust. Jeder sagt ‚Ich will ein Musiker sein, ich will meinen Traum leben, ich will auf Tour sein’ – wenn sie das dann machen und keinen Spaß dabei haben, dann sind sie verdammt bescheuert. Ich sehe so oft Musiker, die auf Tour gelangweilt sind, schlechte Laune und keinen Bock haben, auf der Bühne zu stehen. Scheiß’ auf die! Dafür spielen sie jahrelang Gitarre? Um ein übellauniger Idiot zu sein? Dann besorgt euch doch einfach einen Job!“

Bevor man sich in diesem anrührenden Gespräch jetzt aber richtig lieb haben kann, fällt plötzlich Gitarrenkollege Sam Totman strunzbesoffen durch die Tür und untermauert so die DragonForce-Klamauk-Komponente eindrucksvoll. Ohne Umschweife sinniert der zweite Saitengott lallend über das Leben, sprich: die Chicks. „ Als wir anfingen, waren wir jung, hatten noch volles Haar und waren ziemlich attraktiv – trotzdem haben wir keine Chicks abbekommen! Heute hingegen können wir uns nicht über Frauenmangel beklagen. Das ist ziemlich merkwürdig, schließlich bin ich ein verdammt alter, hässlicher Mann.“

Irgendwie sind sie ja doch knuffig, die DragonForcler – ob man auf Power Metal kann oder nicht. Ach verdammt, schon wieder falsch gesagt! Und nach gefühlten zehn Bieren hat sich dann zum Abschluss auch irgendwie die Wahrnehmung verschoben: DragonForce ist die beste Band der Welt, definitiv!

 

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In einem Interview mit dem Radiosender Z93 sprach der frühere Queensrÿche-Frontmann Geoff Tate erneut über seine Autobiografie, an welcher der Musiker aktuell schreibt. Nach wie vor plant er akribisch die ambitionierte Rückschau auf sein eigenes Schaffen. Die Herausforderung dabei: Tate muss sich dafür durch umfangreiche Aufzeichnungen kämpfen. Geoff Tate hat hohe Erwartungen „Es ist ziemlich kompliziert. Ich bin Journalist und mache mir ausführliche Notizen darüber, was jeden Tag passiert“, sagte Tate. „Und das habe ich meine ganze Karriere über getan. Ich habe umfangreiche Erinnerungen an Ereignisse, was sowohl ein Segen als auch ein Fluch ist, denn – nun ja, es ist…
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