Erik Cohen: Von Geisterhand geführt

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Wer hätte gedacht, dass all die Konzert- und Festival-Ausfälle auch etwas Gutes haben können? So investierten Erik Cohen und Co. den entsprechenden Zugewinn an Zeit zumindest in die intensivierte Studioarbeit zu ihrem vierten Album NORTHERN SOUL, welches die Achtziger-Anklänge und den durchgehenden Hit-Faktor noch einmal gespenstisch in die Höhe schraubt…

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Erik Cohen wollte in ansonsten nicht so erquickenden Zeiten wie diesen keineswegs mit einer „Depriplatte voll mit progressivem Black Metal“ um die Ecke kommen wollte. Vielmehr entpuppt sich NORTHERN SOUL von seinem gleichnamigen instrumentalen Intro an, welches Morricone mit maritimem Schifferklavier vereint, als eine ziemlich bombastische Angelegenheit, die mit der Oi!-Punk-Pop-Fusion ‘Bomberjacken’ unter anderem auch explizit das Thema Fußball aufgreift.

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‘Lokomotive’, eine Monsternummer, die der 2012er-Debüt-Single ‘Chrom’ nahezu in nichts nachsteht und mit malmendem Queens Of The Stone Age-Groove und lässiger Billy Idol-Verve dahergebrettert kommt, verlangte verglichen mit dem überraschend leicht von der Hand gehenden Rest eine etwas längere Schraub­arbeit. „Fast ein Jahr lang haben wir an dem Ding gesessen. Diese beiden Songs stehen jetzt als unheiliges und ebenbürtiges Duo für sich und flexen einiges weg. Das sind schon echte Brecher“, weiß auch Cohen bezüglich jener beiden im Zeichen der Mobilität stehenden Über-Songs.

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Erik Cohen und die Heimat

Gegenüber dem recht rauen Vorgänger III geben also flächige Gesangs-Arrangements und die Rückkehr cooler Keyboard-Einsätze zusammen mit den stets groß angelegten Refrains auf NORTHERN SOUL den Ton an. Doch auch weiteres Kieler Lokal­kolorit kommt auf NORTHERN SOUL keinesfalls zu kurz: Neben der das Gefühl von Lynyrd Skynyrds ‘Sweet Home Alabama’ in die Achtziger transportierenden Heimat-Ode ‘Schleswig-Holstein’ geht es auf dem coolen Schwofer ‘Café Stietzel’ noch mal so richtig ans Eingemachte.

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„Kalle Stietzel ist auch der Typ, den man im Video zu ‘Bomberjacken’ sieht“, erklärt Erik. „Einer der Kieler Ur-Punks schlechthin. Er hatte quasi von Stunde eins an eine Brieffreundschaft mit Jello Biafra. Das Café Stietzel meint seine Privatwohnung, die von oben bis unten mit raren Platten gespickt ist. Früher war es gang und gäbe, dass Kalle nach einem Konzert zu sich geladen hat und es dann dort bei Schnittchen immer heiß herging“, erläutert Erik für Nicht-Nordlichter die historischen Hintergründe jener albumbeschließenden Hymne. Es wird nicht die letzte aus dem Hause Cohen sein, so viel ist gewiss. „Ich werde sicher bald noch was nachschieben. Eine große, klebrige Stadionballade fehlt noch“, verabschiedet sich der Sänger mit einem dreckigem Lachen. Fürs Erste.

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NORTHERN SOUL schließt sich nahtlos an Cohens bisherige Großtaten an und zeigt einmal mehr, wie viel Herz und Seele in Singer/Songwriter-(Deutsch-)Rock stecken kann. (Katrin Riedl, METAL HAMMER)

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