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Nachbericht: So war das Euroblast Festival 2018!

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Mit frisch gespitzter Stiftmine und ausgeschlafenem Gehör geht es zum zweiten Festivaltag, wo man feststellt, dass die meisten Besucher, wohl noch das Bett hüten. Zu Hibakusha nicken sich vor der Hauptbühne bereits einige Köpfe ein. Cabal zermartern den Besuchern daraufhin mit grölend donnernder Bass Drum, schrillen Synth- und Gitarrenklängen und einem sehkraftraubenden Scheinwerfer-Blitzgewitter das Gehirn.

Energiebündel

Wem danach noch immer die große Motivation zur Bewegung fehlt, kann sich sogleich von Rolo Tomassi anstecken lassen. Grazile Bewegungen von Frontfrau Eva Spence und verrückte Sprünge, die perfekt auf das musikalische Geschehen abgestimmt sind, lassen die Mischung aus jazzigen Pianopassagen und harten Riffs noch überzeugender erscheinen.

Nachdem Heart Of A Coward sich 2017 von ihrem Frontmann Jamie Graham verabschieden mussten, steht die Metalcore-Formation nun ein Jahr später mit ihrem neuen Sänger Kaan Tasan auf der Bühne. Der Sound ist dabei ebenso stark, wie man ihn von vergangenen Konzerten der Band gewohnt ist. Im kleineren Gemäuer ergießt sich im Anschluss ein Notenschwall im Tech Metal-Gewand von Terminal Function über die Hörer und macht Platz für das Soloprojekt von Gitarrist Chris Schiermann.

Träumer und Märchenerzähler

Draußen wuseln die Besucher zur Abendstunde bei zu derzeit noch angenehmen Temperaturen über das Gelände. Da schlängelt sich lauthals erneut der Herr des Keksteigs durch die Massen und bekommt neben den paar verwirrten Blicken auch vereinzelte Jubelrufe, die im Inneren der großen Halle schnell in anfeuernde Laute umschlagen. Der rockige Sound, den die Besetzungsstarke Band Crippled Black Phoenix präsentiert, setzt sich aus Alternative-, Progressive-, Psychedelic- und Doomklängen zusammen und liefert an diesem Tag den träumerischsten Klang zum Seelebaumelnlassen. Mit abgedämpften Schlägeln trommelt die Band den letzten Song ‘We Forgotten Who We Are’ ein, der ein wärmendes Gefühl in der Brust zurücklässt.

Auf der großen Bühne werden Crippled Black Phoenix danach von Soen abgelöst. Die emotional gefärbte Stimmung bleibt bestehen und die Besucher dürfen sich weiterhin in melodisch seichteren Gefilden treiben lassen, die jedoch etwas weniger berührend daherkommen. Der Bandname entstand einst mit der Absicht, möglichst keine bildlichen Assoziationen im Kopf hervorzurufen, sondern diese allein durch die Musik der Band entstehen zu lassen. Und tatsächlich diktieren Soen dem Hörer eine Geschichte seiner eigenen Gedankenwelt, sodass man dazu wahrscheinlich problemlos einen Roman runterschreiben könnte, was sich bei einem Live-Auftritt dann aber doch als etwas schwierig erweisen könnte.

Mit ein bisschen mehr Drama beginnen Vildhjarta, die in diesem Jahr als Headliner auf die Euroblast Bühne zurückkehren und eine exklusive Show spielen. Seit ihrer EP THOUSANDS OF EVIL war es um die schwedische Band sehr ruhig geworden. Mit einem pulsierenden tiefen Ton wird der Raum abgedunkelt und ein Thall*-Schild, was einmal mehr verdeutlicht, dass man im Internet problemlos jede Menge unverständlichen Käse verbreiten kann, ragt in der ersten Reihe in die Höhe bis Vildhjarta mit dem Einsatz staccatösem Geschrammels dem Warten ein Ende setzen.

 

*Vor Jahren verbreitete die Band selbst den Begriff „Thall“ in den sozialen Medien, wo er von Fans stets weiterverbreitet wurde, ohne dass bekannt ist, was genau es mit dem Wort auf sich hat. Der Begriff wird mittlerweile fest mit der Djent-Szene und der Band Vildhjarta assoziiert.


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