Flotsam And Jetsam: WHEN THE STORM COMES DOWN ist 35

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Bis heute steht WHEN THE STORM COMES DOWN für Veränderung. Flotsam And Jetsam veröffentlichten 1990 ihr drittes Werk, das bis heute die Fans in ihren Meinungen spaltet. Anlässlich des 35. Jubiläums betrachten wir die Gründe für die Kontroversen genauer.

Jason Newsted ging zu Metallica

Das Drittwerk der US-Amerikaner war stark von Veränderungen geprägt, die sich in den Jahren vorher zugetragen hatten. Jason Newsted schrieb maßgeblich am Debüt DOOMSDAY FOR THE DECEIVER (1986) mit und hatte auch beim Zweitwerk NO PLACE FOR DISGRACE (1988) seine Finger im Spiel. Da Newsted jedoch bereits 1986 Flotsam And Jetsam verließ, um bei Metallica in die vier Saiten zu greifen, hatte er mit WHEN THE STORM COMES DOWN nichts mehr am Hut.

Dadurch veränderte sich sowohl der Inhalt als auch der Stil der neuen Lieder. Die Thrasher ließen die Horror- und Fantasy-Welten ein Stück weit hinter sich und wandten sich politischeren und sozialkritischeren Themen zu. ‘Suffer The Masses’ beschäftigt sich beispielsweise mit den Auswirkungen einer Atomkatastrophe. Hier sind eindeutig die frostigen Einflüsse der späten Phase des Kalten Kriegs zu spüren. Ganz drehten Flotsam And Jetsam den okkulten Themen nicht den Rücken zu. Das mystische ‘October Thorns’ beschäftigt sich mit Wiedergeburt und Tod, dem unaufhörlichen Kreislauf des Lebens.

Thrash, oder doch Progressive?

Auch musikalisch veränderten sich Flotsam And Jetsam zwischen 1988 und 1990. WHEN THE STORM COMES DOWN bietet progressivere Elemente, mit viel gutem Willen lassen sich sogar Power- und Groove Metal-Einflüsse erkennen. Diese Stiländerung kam bei Fans sehr gemischt an. Während einige sie als regelrechten Qualitätsabsturz betrachteten, gefielen anderen die eingängigen Riffs, die ihnen im Ohr hängenblieben. Was genau für den Bruch mit dem puristischen Thrash sorgte, ist nicht eindeutig.

1990 war Grunge langsam, aber sicher, auf dem Vormarsch und verdrängte Thrash Metal – vielleicht wollten Flotsam And Jetsam einfach ein bisschen massentauglicher werden. Ein Grund könnte auch sein, dass dieses Werk (als einziges) von Alex Perialas produziert wurde, der dem Ganzen durch seine professionelle Arbeit einen klareren und reineren Klang verlieh als den Vorgängern.

Was es auch war, WHEN THE STORM COMES DOWN ist über 35 Jahre ein klassisches Stück Thrash geblieben, das 2008 noch einmal neu verarbeitet und mit einem Bonuslied gespickt veröffentlicht wurde. Das Album hat demnach seinen Kultstatus verdient und sich hart erarbeitet, auch wenn die Meinungen stark auseinandergehen.


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