Die 1983 von Graham Bonnet gegründete Progressive Rock-Band Alcatrazz war gewissermaßen das Sprungbrett für Yngwie Malmsteen und dessen Nachfolger Steve Vai. Warum genau Vai der Nachfolger von Malmsteen wurde, der nur ein Jahr bei der Band war, erzählt der ehemalige Rainbow-Sänger in einem aktuellen Interview mit MisplacedStraws.com.
„Yngwie musste die Band verlassen, denn es gab einen unschönen Streit“, erinnert sich Bonnet. „Ich wünschte, er hätte in der Band bleiben können. Doch der Junge – ohne Zweifel ein begnadeter Gitarrist – hatte sich in ein Monster verwandelt.“ Warum das passierte, erläutert der Sänger folgendermaßen: „Ich verließ die Bühne, um sie ihm für sein Gitarrensolo zu überlassen. Während ich rausging, stolperte ich über sein Kabel, wodurch es aus dem scheiß Verstärker gezogen wurde.Yngwie dachte, ich hätte das absichtlich gemacht. Ich saß nichtsahnend im Bus, plauderte mit dem Fahrer und Yngwie kam hereingestürzt und packte mich am Hals. [Bonnet deutet mit den Händen eine Würgung an] Er drückte seine Daumen direkt in meine Kehle und sagte: ,Du scheiß Arschloch, mitten in meinem Solo hast du mir den Stecker gezogen.‘ Ich fragte ihn, wovon er spreche. Denn ich wusste wirklich nicht, dass das meine Schuld gewesen war. Und Yngwie hat versucht, meine Stimme zu killen.
🛒 DISTURBING THE PEACE bei AmazonRaus im Bus
Er hatte mir die Daumen so heftig in die Kehle gedrückt, dass ich würgen musste. Zum Glück hatte ein Crew-Mitglied die ganze Sache beobachtet, und so kam dieser große Ungar, damals einer meiner besten Freunde, dazu, nahm Yngwie in den Schwitzkasten und meinte zu ihm: ,Wenn du Graham noch einmal anfässt, breche ich dir deinen scheiß Hals.‘ Als wir später zurück nach L.A. fuhren, haben wir Yngwie noch während der Fahrt im Tourbus aus der Band geworfen. Denn es geht nicht, dass man den Sänger würgt.“ Dass die ganze Sache längst vergeben und vergessen ist, zeigt die jüngste Geburtstagsgratulation von Bonnet an Malmsteen.
Steve kam von der Frank Zappa Band, und wir hatten natürlich sehr unterschiedliche Ideen. Er brachte Offbeat und Avantgarde mit, und wir mussten das gemeinsam etwas mehr radiotauglicher gestalten. Ich liebte, was er tat. Steve brachte viele unvorhersehbare Dinge mit ein, und deswegen ist das zweite Alcatrazz-Album auch mein Favorit.“
