Ian Anderson (Jethro Tull) über Politik und Musik

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Anfang März veröffentlichten Jethro Tull ihr aktuellstes Album CURIOUS RUMINANT, das seine Hörer mit träumerischen Klängen einsammelt und auf eine melancholische Reise zurück in die Hochzeit der Band bringt. In einem neuen Interview mit Belgian Jasper spricht Frontmann Ian Anderson nun über die Inhalte seiner poetischen Texte. Auf die Frage, ob er von den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit inspiriert wurde, antwortet er: „Nicht maßgeblich. Ich nehme jeden Tag viele Nachrichten und Neuigkeiten auf. Tatsächlich lese ich täglich sieben oder acht Zeitungen, von rechtspopulistisch bis ganz nach links. Das sind nicht nur britische Zeitungen, sondern auch internationale.“

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Er fährt fort: „Ich nehme all diese Inhalte auf, und natürlich findet einiges seinen Weg in die Lieder, die ich schreibe. Eine musikalische Version des US-amerikanischen Nachrichtendiensts CNN bin ich aber nicht. Meine Aufgabe ist es nicht, die Neuigkeiten der Welt in Lieder und Tänze zu verpacken.“ Das schafft er jedoch nicht vollständig, gibt der Sänger zu. „Gewisse Elemente finden sich in den Texten zwar wieder, aber ich glaube nicht, dass das eine gute Sache ist. Oft sind die Themen schon wieder Schnee von gestern, bis man mit der Aufnahme fertig ist. Dazwischen vergehen gerne neun Monate oder sogar ein Jahr. Die Themen können währenddessen absurd veralten.“

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt Jethro Tull sehr

Er beschreibt sein Dilemma anhand des russischen Angriffkriegs in der Ukraine. „2022 musste ich wegen der russischen Invasion meine Konzerte in der Ukraine und in Russland absagen. Das enttäuschte mich sehr. Es hätte eine natürliche Konsequenz für mich sein können, das in einem Lied zu verarbeiten. Wegen den giganischen Ausmaßen des laufenden Kriegs und der Tatsache, dass sich die Situation täglich dramatisch ändern könnte, geht das jedoch nicht.“ Diese Problematik ist weiterhin tagesaktuell: „Natürlich ist da auch noch das Einmischen des orangenen Mannes in die Politik, die bedeuten könnte, dass wir uns aktuell in Richtung einer radikalen Änderung bewegen. Wenn ich darüber jetzt schreiben würde, wäre das in einem Monat schon alles nicht mehr aktuell. Man muss also vorsichtig sein, worüber man schreibt.“


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