Als Max und Igor Cavalera 1984 Sepultura gründeten, war den Brüdern sicher noch nicht klar, wohin all das führen sollte. Zwar verlies Max die Band 1996, doch Igor folgte ihm zehn Jahre später. Seit 2007 machen die beiden unter ihrem Familiennamen wieder gemeinsam Musik. Gleichermaßen vefolgt jeder eigene Projekte. Während Max Cavalera Soulfly anführt, ist Igor momentan mit seinem Elektroprojekt unterwegs.
Eine persönliche Definition von Erfolg
Zwischen den Live-Terminen hatte der Schlagzeuger Zeit, sich mit Philipp Koch in dessen Podcast Drumtalk zu unterhalten. Dabei blickt Igor Cavalera zurück auf die bescheidenen Anfänge seiner Karriere und macht einen demütigen Eindruck, als er gefragt wird, was Erfolg für ihn ausmache. „Erfolg bedeutet für mich, das, was man liebt, über lange Zeit tun zu können. So erfolgreich zu sein, dass man sich damit wohlfühlt und seine Integrität als Musiker, als Schlagzeuger nicht nur dem Geld zuliebe opfert. Das ist für mich Erfolg.“
Weiterhin gibt Cavalera an, dass es nicht darum gehe, „einen goldenen Ferrari“ oder „Limousinen“ zu besitzen. Diese Werte gebe er auch an seine Kinder weiter. „Egal, in welchem Bereich man arbeitet – es kann alles sein, und sei es das Programmieren von Computern –, wenn man diese Leidenschaft hat und Freude an dem hat, was man tut, und das über lange Zeit, dann ist man erfolgreich. Das bedeutet nicht, dass man reich ist. Das bedeutet nicht, dass man Millionär ist. Es bedeutet nur, dass man innerlich erfolgreich ist. Und so messe ich die Dinge.“ Dazu zähle für den 54-Jährigen das gemeinsame Musizieren mit seinem älteren Bruder, wie er bereits in der Vergangenheit immer wieder betonte.
Energydrinks und Kaffee
Erst im letzten Jahr haben die Cavalera-Brüder eine Neuaufnahme des zweiten Sepultura-Langspielers SCHIZOPHRENIA veröffentlicht. Darauf angesprochen, erklärt Igor (mit ähnlichen Worten, wie Max früher in diesem Jahr): „Es ging darum, etwas festzuhalten, was wir schon immer hatten. Da es damals in Brasilien aber so schwierig war, einen Toningenieur, ein Studio und alles zu finden, hatten wir immer das Gefühl, dass es dem, was wir taten, nicht gerecht wurde.“ Seiner Meinung nach, habe die Band live besser geklungen, als es die Aufnahmen wiedergegeben haben. Die einzige Schwierigkeit sei für ihn gewesen, die „jugendliche Wildheit“ abzurufen. „Dafür brauchte es viele Energydrinks und Kaffee“, scherzt der Drummer.
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