Dead Lord haben da deutlich mehr Glück, aber zugegebenermaßen auch einfach mehr Punch. Ihr Dicke Eier-Rock verabschiedet sich deutlich druckvoller aus den zwei Mini-Boxen und lässt von Anfang an die Fäuste fliegen. Zu Beginn wird Frontmann Hakim Krim zwar noch von Soundproblemen auf der Bühne heimgesucht, ein paar wilde Fuchteleien und ein giftiger Blick in Richtung Soundmann später gehört aber auch dieses Malheur schnell der Vergangenheit an und die Schweden können sich wieder auf kollektives Spaßhaben und vor allem Spaßmachen konzentrieren.
Ihr aktuelles Album HEADS HELD HIGH wirkt im direkten Vergleich zum ungezügelten Vorgänger etwas gesetzter, was nicht überall auf positive Resonanz stieß, live packen die Herren aber gut und gerne 10bpm pro neuem Song drauf und so können sich ‘Strained Fools‘ oder ‘Don’t Give A Damn‘ locker mit Krachern wie ‘Hank‘ oder ‘Because Of Spite‘ messen lassen. Lediglich die Refrains von ‘Onkalo‘ und ‘Hammer To The Heart‘ sitzen bei den hungrigen Fans minimal besser. Das sind aber nur winzige Nuancen einer ansonsten ausgelassenen Stimmung, die sogar nach einem kleinen aber höchst effektiven ‘The Trooper‘-Intermezzo am Maximum kratzt. Die Truppe liefert schlicht auf ganzer Linie ab: Unwiderstehliche Soli, obligatorisches Gepose, ein rauchender Verstärker und zeitlos gute Songs. Am Ende scheitert die vehement geforderte Zugabe in Form von ‘Ghost Town‘ fast am akuten Gitarrenpick-Mangel von Hakim. Letztlich verdeutlicht seine amüsante Suche nach einem letzten Plektrum aber nur eins: Dead Lord haben abgefeuert was nur geht!