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Judas Priest: 46 Jahre STAINED CLASS

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Mit ihrem Debüt ROCKA ROLLA (1974) hinterließen Judas Priest einen eher zwiespältigen Eindruck. Doch zwei Jahre später gelang es ihnen, mit SAD WINGS OF DESTINY einen wegweisenden Meilenstein zu setzen. Dieser Erfolg legitimiert ihren späteren Wechsel zu Columbia Records, was durch SIN AFTER SIN 1977 unterstrichen wurde. Erst mit der Veröffentlichung von STAINED CLASS 1978 konnte die Band völlig neue Maßstäbe setzen.

In neuem Glanz

Mit ihrem vierten Langspieler STAINED CLASS begannen Judas Priest, ihre Identität zu formen, sowohl in ihrem Auftreten als auch künstlerischen Ausdruck: Rob Halford und Co. tauschten ihre Jeans gegen Leder ein, um einen härteren Look zu erzielen. Das frühere, wenig auffällige Logo in gotischer Schrift wich einem markanteren, ikonischen Design. Zudem präsentiert die Platte einen neuen, gestrafften Ansatz im Songwriting, der der Band dabei half, ihren Erfolg zu festigen.

Obwohl diese bewusste Zurückhaltung in der Gestaltung einiger Tracks zweifellos zu einer geringeren kreativen Wucht führte, kann sich der Langspieler dennoch mit einer Fülle mitreißender Hymnen rühmen. Songs wie ‘White Heat, Red Hot’, ‘Saints In Hell’, ‘Heroes End’ und der Titel-Song prägten das Metal-Genre nachhaltig. Eine große Bedeutung kommt aber vor allem dem Opener des Albums ‘Exciter’ zu, da es eines der ersten Speed Metal-Stücke ist, die je aufgenommen wurden.

Kollektive Leistung

Für Judas Priest hebt sich diese Erscheinung als besonderes Kapitel in ihrer Geschichte hervor: Zum ersten Mal waren alle Mitglieder aktiv am Schreibprozess beteiligt. Üblicherweise übernahmen Halford, K.K. Downing und Glenn Tipton den Großteil dieser Aufgabe. Bei STAINED CLASS trug hingegen jeder von ihnen mindestens einen Song bei. Ian Hill wirkte neben Halford und Tipton an ‘Invader’ mit; Les Binks war fast vollständig für ‘Beyong The Realms Of Death’ verantwortlich.

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Für ihre Song-Texte entschieden sich die Herren bewusst gegen die gängigen Themen von Sex, Drogen und Rock’n’Roll. Stattdessen konzentrierten sie sich auf deutlich härtere und düstere Themen. Ein besonders „satanisches“ Stück, das während den Aufnahmen der Platte entstand, fand jedoch nie den Weg auf die endgültige Tracklist. Dabei handelt es sich um ein Cover von ‘Race With The Devil’, einem britischen Hit des Hard Rock-Trios The Gun (1968).

Geheime Botschaften

Inmitten dieser dunklen Atmosphäre der Scheibe löste vor allem ‘Better By You, Better Than Me’ erhebliche Kontroversen aus: Im Jahr 1990 beschuldigte man Judas Priest, eine versteckte Botschaft, angeblich „Do it“ und „Let’s be dead“, mittels „Backwards Masking“ in die Aufnahme eingebettet zu haben. Diese Anschuldigung wurde in einer Zivilklage erhoben. In dieser hieß es, dass dies den gemeinsamen Selbstmordpakt von James Vance und Ray Belknap 1985 ausgelöst habe. Belknap beging Selbstmord, während Vance schwere Verletzungen erlitt, als er sich selbst ins Gesicht schoss, und drei Jahre später verstarb.

Der zuständige Richter wies die aufsehenerregende Klage allerdings ab. Laut ihm gab es keine überzeugenden Beweise für verborgene Botschaften im Song, geschweige denn solche, die darauf abzielten, die Hörer zum Suizid zu ermutigen. Ironischerweise stammte ‘Better By You, Better Than Me’ nicht einmal von Judas Priest, sondern von der britischen progressive Rock-Gruppe Spooky Tooth (1969). Halford und seine Kollegen nahmen lediglich eine Cover-Version dieses Stücks auf.

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Wegbereiter

Seit fast schon fünf Dekaden steht STAINED CLASS als ein Album von unbestreitbarer Relevanz und tiefgreifendem Einfluss und kennzeichnet den Moment, in dem die Heavy Metal-Legenden ihren Stil vollständig festigten. Mit diesem Meisterwerk eröffneten Judas Priest auch neue Perspektiven und ebneten den Weg für zahlreiche andere Künstler, um ihre eigenen musikalischen Höhen zu erklimmen. Wir gratulieren zum 46. Jubiläum!


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