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Judas Priest: Richie Faulkner hatte einen Schlaganfall

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Richie Faulkner erlitt bekanntermaßen ein Aortenaneurysma sowie eine Aortendissektion beim Louder Than Life-Festival 2021 in den USA. Wie der Judas Priest-Lead-Gitarrist nun in einem aktuellen Interview mit Premier Guitar offenbarte, war das noch nicht alles. So hatte der Brite etwa einen Monat nach dem Vorfall mit der Hauptschlagader einen Schlaganfall, wovon bislang nur wenig Leute wussten.

„Meine Freundin Mariah und ich gingen mit unserem Baby Daisy sowie unserem Hund Gassi“, berichtet der Judas Priest-Musiker. „Und ich habe es kommen gefühlt. Es kam über mich. Ich wusste, es kommt. Meine Gesicht erstarrte, ich konnte nicht sprechen. Mariah nahm den Hund, hatte das Baby und hielt mich. Die Nachbarn rannten raus.“ Im Krankenhaus hielten die Ärzte das Ganze zunächst für eine transitorische ischämische Attacke (TIA) — eine Durchblutungsstörung des Gehirns, die neurologische Ausfallserscheinungen hervorruft, welche sich innerhalb einer Stunde vollständig zurückbilden. Laut Faulkner könne man eine TIA auch als kleinen Schlaganfall beschreiben. Er bekam jedenfalls Medikamente dafür.

Falsche Fährte

Allerdings trog der Schein: „Später stellte heraus: Es war ein richtiger Schlaganfall. Mariah glaubt, ich hatte einen im Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich erinnere mich an gar nichts. Aber ich erinnere mich an kleine danach. Ich war im Badezimmer, mir wurde schwindlig und ich fiel irgendwie hin. Das waren wohl TIAs, kleine. Die Ärzte sagten, wenn man diese hat, besteht die Gefahr, dass ein normaler Schlaganfall kommt. Das scheint also passiert zu sein, als wir mit dem Hund Gassi gingen.“ 

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Dass es sich um einen richtigen Schlaganfall handelt, fand der K.K. Downing-Nachfolger bei Judas Priest heraus, als irgendetwas mit seiner rechten Hand nicht stimmte. „Ich dachte, es wären meine Ringe. Denn ich trug diese blöden Ringe aus irgendeinem Grund. Also nahm ich die Ringe ab. Ich dachte, sie behindern irgendwas. Zudem nahm ich andere Plektren. Irgendetwas war anders. Zwar kam ich durch die Lieder, aber etwas war anders mit meiner rechten Hand. Eines Morgens putzte ich mir die Zähne und dachte: ,Irgendetwas stimmt nicht mit meiner rechten Hand. Und dem rechten Fuß, dem rechten Bein.‘ Also ging ich wieder ins Krankenhaus, wo ein paar Tests gemacht wurden. Dabei fanden die Ärzte einen Schaden in der linken Seite des Gehirns, welche die rechte Körperseite betrifft.

Zum Glück spiele ich nicht mit meinem rechten Fuß Gitarre. Damit kann ich leben. Aber meine Hand ist offensichtlich unser Maschinenraum. Die Ärzte meinten: Die Tatsache, dass das nicht wegging, bedeutet, dass es kein TIA ist, sondern ein Schlaganfall.“ Des Weiteren fühlt sich Richie nicht so sehr bei den Soli davon beeinträchtigt, sondern vor allem bei der Rhythmusarbeit. „Bei den Solosachen kann man es anpassen, doch die koordinierten Rhythmusmuster und so — das muss bombenfest sitzen. Ich fand, in einer Band wie Judas Priest muss das weltklasse sein — doch ich fühlte mich nicht weltklasse. Ich gehe jeden Abend raus und fühle mich wie ein Schwindler.“ Wer Judas Priest zuletzt live gesehen hat, dürfte davon rein gar nichts bemerkt haben. Das sah alles tadellos aus.

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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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