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Kingdom Come: Vergebliche Versuche, James Kottak zu helfen

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James Kottak war vor allem als Schlagzeuger der Scorpions bekannt. Er trommelte jedoch auch bei den US-Hard-Rockern Kingdom Come, die er 1987 mitbegründete. Einer seiner langjährigen Weggefährten ist Gitarrist Rick Steier, der jüngst bei The Hair Metal Guru zu Gast war und über die turbulente Zeit mit dem Drummer berichtet.

Alles versucht

Kingdome Come lösten sich 2016 auf, begingen jedoch schon zwei Jahre später ihre Reunion. 2022 trat die Band beim Sweden Rock Festival auf, was als der „größte Patzer“ der Veranstaltung in die Annalen einging. Darauf angesprochen erzählt Steier: „James trank die ganze Zeit, und wir haben versucht… Bei manchen Konzerten, wie zum Beispiel beim Sweden Rock Festival, spielte er nur die Hälfte der Zeit. Und er hat sich heimlich was zu trinken geholt.“ Zu dieser Zeit war James Kottak auch schon nicht mehr bei den Scorpions tätig. 2016 wurde Kottak von Mikkey Dee (Motörhead) abgelöst. „Er wurde gefeuert, was echt schade ist.“ 

Da seine Kindom Come-Kollegen um Kottaks Probleme wussten, habe man entsprechend vorgesorgt. „Wir sagten den Barkeepern in den jeweiligen Locations oder auch im Hotel, wo wir wohnten, Bescheid. Wir zeigten ihnen ein Foto von ihm, nannten seinen Namen und sagten: ,Dieser Typ darf keinen Alkohol bekommen.‘“ Doch der Drummer habe Fans überredet, ihm Drinks zu spendieren. „Man konnte es einfach nicht stoppen, selbst wenn weit und breit kein Spirituosenladen in der Nähe war. Es war einfach nur traurig, weil wir uns alle Sorgen machten“, erklärt Steier, der Kottak als seinen besten Freund bezeichnet.

Da sich dessen Zustand zunehmend verschlechterte, sahen sich Steier und der Rest der Band 2023 gezwungen, mit Slaughter-Drummer Blas Elias einen Ersatzmann zu holen. „Ich hatte jedes Mal, wenn wir auf Tour gingen, das Gefühl, einen Herzinfarkt zu bekommen, weil James so unzuverlässig war und ich nie wusste, was er als Nächstes tun würde.“ Es ging sogar so weit, dass sich Kottak nicht einmal mehr an seinen Rauswurf erinnern konnte. Da wurde Rick Steier klar, „dass er Tag und Nacht betrunken war – egal, ob ich ihn um zwei Uhr morgens, um acht Uhr morgens oder um zwölf Uhr mittags anrief.“ Schließlich fügt der Gitarrist hinzu: „James hat keine Drogen genommen. Er hat sich einfach zu Tode getrunken.“


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Heidi Skrobanski schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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