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Kreator: 30 Jahre CAUSE FOR CONFLICT

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Mit CAUSE FOR CONFLICT bekleckerten sich Kreator 1995 nicht gerade mit Ruhm. In der mittlerweile 15 Studioalben langen Diskografie sticht das Werk hervor – und zwar nicht gerade als Positivbeispiel. Vor genau 30 Jahren warteten Kreator-Fans bereits seit drei Jahren auf neues Futter, nur um schließlich dieses verwirrende Werk vorgesetzt zu bekommen, das trotz allem seine Daseinsberechtigung hat.

Die „Pink Floyd-Version von Kreator“

Die CAUSE FOR CONFLICT-Geschichte beginnt schon ein Album zuvor: Bei RENEWAL (1992). Viele Experimente der Teutonen sind außerordentlich gut verlaufen und sicherten ihnen zu Recht den Titel als einen der Big Four, also wagten sie sich auch hier in neue Gewässer. Im Gespäch mit Vice erzählte Frontmann Mille Petrozza: „Wir wollten eine Art Pink Floyd-Version von Kreator machen, und dabei hat uns der Produzent zu sehr freie Hand gelassen – wir hätten etwas mehr Führung benötigt.“ Diesen Ausrutscher wollten sie drei Jahre später wiedergutmachen. Dafür hatten sie jedoch zwei neue Musiker an der Hand: Christian Giesler schwang den Bass, und Joe Cangelosi die Sticks.

Das schlechteste Kreator-Album überhaupt?

Das erste Ergebnis der Zusammenarbeit der neuen Besetzung kam zeitgenössisch sehr unterschiedlich an – der Name ist also Programm. Einige Kritiker liebten es, das Rock Hard Magazin vergab beispielsweise fast die bestmöglichste Punktzahl. Allmusic hingegen bezeichnete es als „gezwungen und nicht überzeugend“. Das ist die Meinung, die auch Petrozza teilt. Als er 2017 für Vice alle bis dato erschienenen Kreator-Alben in eine Rangliste sortiert, landet CAUSE FOR CONFLICT sofort auf dem letzten Platz.

„Das Album war nichts. Das war gewollt und nicht gekonnt, zudem ist der Sound viel zu dünn“, sagte er. „Ich mochte eigentlich diese Hardcore-Ausrichtung, dass es ein bisschen anders war, aber wir hatten zu der Zeit so viele Probleme, dass die Aufnahmen ein einziger Krampf waren. Die Tour danach war auch so deprimierend, dass ich das Album, wenn ich überhaupt ein Album als schlechtestes empfinden soll, immer zuerst nenne.“

Die naheliegende Frage, ob dies am neuen Schlagzeuger liegen würde, verneinte er. „Joe Cangelosi ist ein super Schlagzeuger, er hat nur irgendwie nicht zu uns gepasst. Nach dem sehr experimenellen RENEWAL war das ein bisschen eine Rückkehr zum Thrash Metal, aber leider nicht richtig konsequent.“ Besagtes Album schnitt trotz allem deutlich besser ab und belegt immerhin Petrozzas persönlichen Platz zehn von 13.

Selbstverständlich hat CAUSE FOR CONFLICT trotz allem seine Daseinsberechtigung, immerhin landete es auf Platz 48 der deutschen Charts. Musik ist und bleibt schließlich Geschmackssache.


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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