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Lacuna Coil: Schrecken der Gegenwart

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Es fällt auf, dass sich Metal-Musiker in ihren Werken verstärkt außerhalb ihres eigentlichen Genres engagieren: Within Temptation brachten zuletzt eine interessante Kombination aus Comic-Serie und dazu passenden Videoclips heraus. Bei Nightwish steht im nächsten Frühjahr ein ganzer Kinofilm zum aktuellen Album auf dem Programm. Für diese Entwicklung nennt der Lacuna Coil-Frontmann zwei Gründe: „Auf der einen Seite wollen die Leute heute mehr als nur Musik geboten bekommen, bevor sie sich ein Album kaufen“, meint Andrea. „Andererseits sind wir mit den klassischen Musikfilmen von Pink Floyd, The Who und den Beatles aufgewachsen.“ Direkte Anleihen bei den großen Vorbildern sieht er jedoch nicht. Stattdessen spricht der Italiener von einem eigenen Stil, der besser zur Gegenwart passt.

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Der Song ‘Spirit’ ist dem im Jahr 2010 verstorbenen Type O Negative-Frontmann gewidmet. „Wir haben den Text in der Nacht nach dem Tod von Peter Steele verfasst“, lässt die Sängerin wissen. „Es ist unser Tribut an einen Freund. Viele sehen in ihm nur einen großen Kerl, aber er hatte eine sehr tiefgründige Persönlichkeit.“

Dass die Worte in diesem Trauerfall so schnell flossen, bestätigt eine alte Regel der Kunst: Schmerz und Kummer wirken oft inspirierend. „In traurigen Momenten bin ich besonders kreativ“, findet auch Cristina. „Wer den Blues hat, fühlt sich lebendig. Erst dann weiß man die wichtigen Dinge im Leben wirklich zu schätzen. In glücklichen Phasen lasse ich es mir einfach gut gehen und habe nur Lala im Kopf.“ Auch ihr Duettpartner kennt die Schattenseiten des Lebens. „Jeder geht mal durch schwierige Perioden“, meldet sich Andrea zu Wort. „Als Musiker verliert man zum Beispiel leicht den Kontakt zur Realität. Man steht auf der Bühne oder sitzt im Bus und weiß nicht mehr, in welcher Stadt und an welchem Tag das Konzert gerade stattfindet. Zurück im eigenen Heim, versteht man dann kein Wort von dem, was die Freundin erzählt und was in ihr vorgeht. Und umgekehrt sieht das genauso aus.“

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Die Sängerin würde Raubkopierer und Vertreter der Umsonst-Mentalität gerne fragen, ob sie sich auch ein Jahr lang ohne Gehalt die Ärsche abrackern möchten. Mit ihrer drastischen Wortwahl geht Cristina bewusst das Risiko ein, anzuecken. „Nur Amateure können es sich leisten, kostenlose Musik zu machen“, stößt ihr Sängerkollege in das gleiche Horn. „Ein professionelles Album lässt sich eben nicht im Schlafzimmer aufnehmen.“ Für den Sänger hat die digitale Revolution der Musik etwas von ihrem besonderen Zauber genommen. „Früher sind meine Freunde und ich an den Wochenenden durch die Plattenläden gezogen und haben die Neuheiten durchstöbert“, gibt sich Andrea kurz schönen Erinnerungen hin. „Am Abend haben wir dann gemeinsam unsere Beute angehört und diskutiert. Aber die Realität sieht heute eben anders aus. Evolution lässt sich mit Nostalgie nicht aufhalten.“

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