Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Marketing & Metal

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Wir haben uns längst daran gewöhnt: Boris Becker frisst beim Internet-Surfen am liebsten Nutella. Thomas Gottschalk vernascht Gummibärchen am liebsten auf gelben Postkutschen, während die Feldbusch gleich für alles und jeden Werbung macht. Bundesliga-Trainer haben die Sponsoren ihres Vereins fett und unübersehbarauf dem Hemdkragen kleben, wenn sie im Aktuellen Sportstudio sitzen. Und in Österreich geht man sogar so weit, den Fußball-Vereinen Sponsoren-Namen zu verpassen: Eduscho Eisenstadt oder McDonalds Mödling. Grins. Doch wie ist das eigentlich im Bereich der harten Musik? Müssen wir uns da auch bald auf Milka Metallica. Vodaphone Venom oder Rama Rammstein gefasst machen? Wohl kaum, obwohl es natürlich auch im Metal Marketing-Maßnahmen. Sponsoring und versteckte Werbung gibt. Nehmen wir doch bloß mal die großen Festival-Events: Da treten Getränke- und Tabakhersteller als großzügige Sponsoren auf, haben bestimmte Klamotten-, Mailorder- und Plattenfirmen ihre Buden auf dem Festival-Gelände – das ist nichts Neues.

Wie aber sieht es bei den Bands aus? Haben die Herrn und Damen Musiker auch Sponsoren, die sich mit raffinierten Marketing-Strategien Umsatzsteigerungen versprechen? Haben sie: So genannte Endorsement-Deals versorgen Musiker mit bestimmten Produkten, die sie benötigen. Bestes und einleuchtendstes Beispiel: Musikinstrumente. Der Musiker x spielt nur Instrumente von Firma y. Logisch. Auch im Mode Bereich gibt’s diese Endorsement-Deals. Beispiel: Die Emil Bulls werden von der Klamottenfirma Dickies ausgestattet. Klar, dass sich auf der Homepage der Band dann auch ein Link zur Dickies Seite befindet – neben anderen Marken wie zum Beispiel Eastpak oder Puma. „Klar, eine dieser trendy New Metal Kapellen“, werdet ihr jetzt denken. Von wegen: Schaut mal. von wem beispielsweise In Flames ausgestattet werden. Bingo: von Dickies!

Das bekannteste Beispiel der Symbiose Mode und Metal findet man bei Korn, die in ihren Anfangstagen in Adidas-Klamot ten rumliefen, was zahlreiche Nachahmer fand. Auf ihrem ’96-Werk LIFE IS PEACHY befindet sich sogar ein Song mit dem Titel ‚A.D.I.D.A.S.‘ – plakativer geht’s eigentlich nicht mehr, obwohl die Buchstaben die Abkürzung für „All Day I Dream About Sex“ darstellen. Die Marke mit den drei Steifen ist nicht der einzige Partner von Korn: Das Klamotten Label Pony sponsorte Korns letzte Tournee sowie die gesamte Family Values Tour. Auch die Deftones sind mit Pony verbandelt – dass sie deshalb ihr noch aktuelles Studioalbum WHITE PONY nannten, ist hingegen nur ein böses Gerücht. Auch Firmen wie WildcatdiePiercing-Schmuck herstellen, unterstützen Bands (wie etwas die deutschen New Metaller Crosscut) mit ihren Produkten. Selbst Nachwuchs-Bands, die noch ohne offiziellen Platten-Deal dastehen, haben bereits Endorsement-Verträge unter Dach und Fach, was zeigt, welche Bedeutung die Industrie dieser Art der Werbung mittlerweile beimisst.

Klassische Werbung, also TV Werbespots und Print-Anzeigen. kommt natürlich auch zum Einsatz. Man erinnere sich bloß mal an die musikalische Unterlegung von Levis-Spots im Fernsehen, durch die Stiltskin (Inside) und The Clash (Should I Stay Or Should I Go) Megahits landen konnten, die noch heute in jeder Alternative-Zappelbude gerne aufgelegt werden. Unvergessen ist auch Refuseds progressiver Hardcore-Evergreen ‚New Noise‘, der von Burger King ohne Erlaubnis der streng antikapitalistisch eingestellten Band in einem TV-Spot verwendet wurde, was Gerüchten zufolge sogar mit ein Grund für die Auflösung der Schweden gewesen sein soll. Doch auch namhafte Metal-Vertreter machten Werbung. So war beispielsweise das britische Heavy Metal Flagschiff Iron Maiden in die Print-Kampagne des Autoherstellers Peugeot involviert. In der Anzeige sah man den Träger eines Nadelstreifenanzuges, der sich den Iron Maiden-Schriftzug fein säuberlich auf die Rückseite des guten Stücks gestickt hatte. Auch die Liaison von Kiss mit dem bayerischen Automobilhersteller Audi für eine Print-Kampagne mutet seltsam an. entspricht aber der Realität. Wie solche Aktionen zu bewerten sind, muss jeder für sich selbst herausfinden.

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Rob Halford: So stehen die Chancen einer Reunion von Fight

Rob Halford auf Solowegen 1992 verließ Rob Halford überraschend die Metal-Götter Judas Priest, um seine Solo-Band Fight zu gründen. Er veröffentlichte zwei Alben mit ihnen, bevor er sich seinem ungeliebten Industrial-Projekt 2wo und schließlich unter dem Namen Halford wieder dem klassischen Metal widmete. Auch wenn er mit dem aggressiven, an die Neunziger angepassten Sound von Fight nicht denselben Erfolg wie mit Priest feierte, hat das Projekt immer noch seine Fans. Der damalige Fight-Bassist Jay Jay Brown wurde kürzlich in einem Interview mit dem Fanzine Friday 13th gefragt, wie es um eine Wiedervereinigung der Band steht. „Nun, es sind schon verrücktere…
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