Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Matt „Gonzo“ Roehr schreibt von seiner Tour

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Ein Tour Report von Matt Roehr:

Einen Tour-Report soll ich schreiben, die Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen?

Puh, das geht eigentlich nicht. Ich bin zwar wieder zurück in Uruguay, aber auch schon wieder auf dem Sprung ins Studio in Rio, zum Abmischen des Live Albums!

Aber O.K., versprochen ist versprochen – und für ein paar Einblicke von der Tour reicht meine Zeit auch absolut noch aus!

Frage:

Was tut man, wenn man eine solche Band(e) von Hochkarätern zusammen hat und sich amüsieren will?

Genau, man geht auf Tour! Und das führt dann unweigerlich zu:

Schritt 1: Die Planung.

Zuerst werden alle alten Freunde und Bekannten aus dem Business angerufen und von der Begeisterung für eine Tournee angesteckt – um dann damit beauftragt zu werden, alles Nötige zu veranlassen!

Schritt 2: Die Musiker einweihen.

Da habe ich, trotz des Winters in Deutschland, nur offene Türen eingerannt. Die brannten genauso wie ich darauf, die Songs live zu spielen.

Schritt 3: Problembewältigung.

Formlos geht es jetzt daran, alle kleinen und großen Hürden zur Tour aus dem Weg zu räumen. Und da gibt es so einige.

Ein Beispiel:

Schritt 4: Proben!! Aber wo in Deutschland?

Nach einigem Hin und Her haben wir von Gerd Gruss vom Rock Shop in Karlsruhe das Angebot erhalten, den Proberaum seines Partners Rudi Metzler zu benutzen. Klasse Idee, denn wer will nicht fünf Tage im Paradies verbringen, zwischen den Sessions durch den sehr gut bestückten Rock Shop wandern – und nach Lust und Laune seine persönlichen Lieblingsinstrumente einem ausgiebigen Test unterziehen?

Und diese Möglichkeiten wurden von allen Band-Mitgliedern auch ausgiebig genutzt. So wurde es zum täglichen Ritual, meine Jungs nach jedem Coffeebreak in allen Ecken und Winkeln des Rock Shops wieder zusammen zu suchen.

Marcelo fand ich meistens bei den spontan von ihm organisierten Workshops im Bassanlagen-Testraum, umringt von einigen Rock Shop Mitarbeitern und Kunden aus aller Welt (Martinique, Frankreich, Polen). Er führte den im Rhythmus Tanzenden alle seine Lieblingsbässe und Riffs vor – und sparte auch nicht an Tipps und Tricks für die staunenden Zuhörer! (Und ich kam mir jedes Mal richtig schlecht vor, die Party aufzulösen!).

Hatte ich ihn also eingesammelt, war der Nächste schon wieder unauffindbar – und wir machten uns gemeinsam auf die Suche durch die Abteilungen…

Der Nebeneffekt: Nach einigen Tagen füllte sich so langsam besagter Proberaum mit immer neu erworbenen Utensilien und Instrumenten – und dem seligen Lächeln ihrer neuen Besitzer… Ich bin mir sicher, dass auf den Heimflügen der Kollegen viele Euro für das Übergepäck hingeblättert werden mussten!

Schritt 5: Akklimatisieren.

Während dieser Tage haben wir auch viele Gasthäuser in Karlsruhe kennen gelernt – und unseren brasilianischen Freunden einen Schnellkurs in europäischer und einheimischer Küche verpasst. Wobei die einheimische Küche am besten ankam.

Da keiner der Nord– und Südamerikaner die Speisekarte lesen konnte, haben Stephan, Gerd und ich einfach für die Jungs bestellt – und ihnen damit zu völlig neuen kulinarischen Erfahrungen verholfen.

Wir wählten natürlich die „exotischsten“ Gerichte aus! Dazu zählten, neben den Speisen und diversen Biersorten, auch verschiedene Obstbrände, Liköre und andere Spirituosen. Ihr könnt euch leicht vorstellen, dass diese Abende nicht gerade um 23 Uhr endeten… aber immerhin haben wir auf diese Weise auch unseren Jetlag schnellstmöglich „überwunden.“

Schritt 6: Unterwegs.

Derart gut gestimmt, wurden die ersten Konzerte zu kurzweiligen Happenings. Die Woche im Rock Shop hat die Truppe zu einer Einheit verschweißt, genau wie ich es mir erhofft hatte.

Das Wichtigste ist aber, die Spontaneität in der Band zu erhalten. Ich möchte nicht in eine Routine verfallen, in der jeder nur noch „seinen Job macht.“ Die großen Momente in der Musik entstehen meiner Meinung nach beim „jammen“, wenn Jeder zeigen muss, was er kann. Deswegen haben wir gerade in den neuen Songs viele Jam-Parts eingebaut (ja, wir sind „Spielsüchtige“).

Schritt 7: Nutze jeden Augenblick.

Selbstverständlich haben wir auch Unterwegs weitergefeiert. Anlässe gab es genügend (obwohl wir keine gebraucht hätten!) So zum Beispiel Charlie´s Geburtstag in Hannover. Dort gesellten sich neben dem Tour-Tross, auch einige alte Bekannte aus Hamburg und Hannover zur Feier, die – nachdem wir am frühen Morgen aus dem Capitol herauskomplimentiert wurden – in der Hotelbar ihre Fortsetzung fand. Erstaunlich, dass bei der Abreise am selben (Mit)Tag eigentlich jeder fit war. (Zur Feier gibt es auch ein nettes Video auf der DVD im METAL HAMMER!).

Abspann:

Bevor ich mich jetzt, nach diesen kurzen Einblicken, von euch verabschiede muss, möchte ich noch ganz besonders meinen Mitmusikern, der Crew und ganz speziell Gerd Gruss und Stefan Siebert danken. Jeder einzelne hat sich sehr stark für die Tour engagiert und damit maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

Unser ganz spezieller Dank geht jedoch an euch, die Fans, die den Weg zu den Gigs gefunden haben! Es waren wirklich tolle Konzerte, mit vielen großen Momenten! Vielleicht sehen wir uns ja im Sommer auf ein paar Festivals!

In diesem Sinne gehts jetzt ab ins Studio, zum Mix des Live Albums!
 

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Judas Priest: Ruhestand laut Ian Hill noch nicht in Sicht

Ruhestand erst, wenn Priest nicht mehr spielen können In einem neuen Interview mit dem spanischen Radiosender Rock FM wurde Judas Priest-Bassist Ian Hill gefragt, ob er und seine Band-Kollegen bereits über einen möglichen Ruhestand nachgedacht hätten. Der 72-jährige Brite gab zu, dass das bisher noch nicht der Fall gewesen sei. „Nein, wir haben noch keinen Plan, in Rente zu gehen. Wir können immer noch auftreten. Die Zeit, über den Ruhestand nachzudenken, ist dann gekommen, wenn die Auftritte nachlassen und es uns nicht mehr so gutgeht. Dann müssen wir wohl oder übel darüber nachdenken. Wir sind nicht dumm. Wir wissen, dass…
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