Der erste Schlag gegen die bis dahin fest im Sattel sitzende Musik-Industrie war die Möglichkeit, Alben 1:1 zu kopieren. Die viel nachhaltigere Erschütterung kam aber mit der mp3-Datei, ohne die Tauschbörsen und illegale Song-Downloads gar nicht möglich wären.
Seit der Etablierung der mp3 kämpft die Musikindustrie gegen die Folgen und möchte sie nun auf der technischen Seite überholen. Das Mittel dazu soll das geplante Format MusicDNA sein.
Bisher wurde es noch nicht bis zur Marktreife gebracht, doch es wird berichtet dass die Technik-Firma BACH Technology eifrig an der Entwicklung arbeite und reguläre mp3-Dateien mit einigen Features aufwerten will, die das reine Musik-Format eben nicht mitbringen kann.
So soll ein MusicDNA-Download z.B. mit Song-Texten, News-Updates und Bildern verschickt werden und so einen Mehrwert bieten. Die Musik käme zwar weiterhin als mp3, doch der Bonus würde gleich mit auf den heimischen Rechner gesendet.
Auf diese Weise könnten Bands auch gleich News, Interview-Hinweise, Konzert-Termine etc. über das MusicDNA-Portal an die Fans weitergeben und die verschiedenen Kanäle zur Band bündeln, wobei die Fans den Umfang der Updates selber bestimmen könnten.
Das Ziel ist es, dem Konsumenten und Fan neben der reinen Musik wieder etwas näher zu bringen, das in Zeiten vor der mp3 ganz normal war – nämlich dass Musik als Einheit mit Texten und Artworks erscheint.
Eine Testversion ist für den Frühling angekündigt, der Verkaufsstart wird im Sommer erwartet.
Es bleibt die Frage, ob die Rückbesinnung auf den von früher gekannten Mehrwert bei Musikkäufen auch online funktioniert. Wollen Fans auf dem transportablen Player auch Texte, Bilder, News und Interview-Hinweise haben? Würde das endlich den digitalen Verkauf von Musik nachhaltig ankurbeln?
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