Die Frage, ob ein Mann mit Pandaschminke, der in nieten-bewehrten Overknees im Krebsgang über die Bühne -krabbelt, extrem metal oder eher lächerlich ist, beantwortet Olve Eikemo alias Abbath immer wieder auf die einzig -richtige Art: mit Riffs, die alles andere zur Nebensache -werden lassen.
Insofern hat sich auch meine Skepsis angesichts eines neuen Gorgoroth-/God Seed-Szenarios erst einmal gelegt: Abbath mag etwas unfreiwillig in diese neue -Karriere als Solokünstler gedrängt worden sein, aber das erspart uns dann auch eine an den Haaren herbeigezogene „Eigenartigkeit“ des resultierenden Werks. Das selbst-bewusst einfach ABBATH betitelte Werk montiert memorable Gitarrenminiaturen der üblichen Eikemo-Art auf phasenweise ziemlich industrial-mäßige Rhythmusgerüste, gut zu hören etwa in ‘Winterbane’. Keine ästhetische Entscheidung, die überall in der Immortal-Fan-Gemeinde widerspruchslos akzeptiert werden dürfte, aber die Mischung funktioniert, und weiter draußen als damals I ist das Material definitiv nicht.
Der zugrunde liegende, kommerzielle Grundgedanke kommt jetzt auch nicht aus dem Nichts. Es wird sich zeigen, wer am Ende den längeren Hebel findet – Immortal oder Abbath; aber für Letzteren sieht es erst mal ziemlich gut aus. Solange es bei beiden nicht nur darum geht, am Ende live ‘Blashyrkh (Mighty Ravendark)’ spielen zu dürfen…
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