Jazz und Metal haben nichts miteinander zu tun? Asymmetric Universe aus Italien sagen ganz deutlich „sì, certo!“ („doch, klar!“) und bringen die Genres ganz locker unter einen Hut. A MEMORY AND WHAT CAME AFTER ist das zweite Werk der Musiktalente und folgt auf THE SUN WOULD DISAPPEAR AS I IMAGINED ALL THE STARS, das erst 2023 veröffentlicht wurde. Ähnlich lang wie ihre Albumtitel sind auch ihre Songs. Teilweise wird hier flinkes Klavierspiel mit verzerrten, aber nicht weniger schnellen Riffs gepaart, um Konglomerate aus wilden Melodien und Tempowechseln zu erhalten (‘Fair Enough’, ‘Dancing Through Contradictions’). Einen besonderen Überraschungseffekt haben auch die Streichinstrumente bei ‘Don’t Go Too Early’ oder das sanfte Saxofon bei ‘Reaction-Overthrow’, die jeweils eine kleine Abwechslung zwischen komplizierten Gitarrenexzessen bieten. Die Musik erinnert deutlich an Polyphia und zumindest in Teilen an die Werke von Steve Vai oder Frank Zappa. Dem Easy Listening kommt das Album wahrlich nicht nahe, allerdings dürften Musik-Nerds trotzdem ihren Spaß daran haben. Wem Jazz allein zu langweilig ist, der kann den kunstvoll ausgeschmückten Avantgarde-Songs der Italiener vielleicht etwas abgewinnen.
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