Frisch aus dem Abgrund tauchen die aus dem schönen Brighton Beach stammenden Hard- und Prog-Rocker Balance Of Power auf und bringen ein absolut fades Album mit. Und das, obwohl sie ein paar Risiken eingegangen sind und ihren Sound verändert haben. So ist mit Sängerin Hazel Jade nun eine weibliche Stimme zu hören, womit die vorherigen Power Metal-Elemente komplett Geschichte sind. Das ist per se nichts Schlimmes. Und Jade hat eine schön kratzig-charakteristische Stimme. Dass die Scheibe einen einfach nicht durchschütteln möchte, liegt mehr an der durchschnittlichen Musik drumherum. Das vereinzelt aufblitzende Keyboard bringt zwar ein paar frische Akzente für die sonst sehr eingestaubten Riffs mit, die volle Überzeugung erfolgt aber leider nie.
Und auch die Ausflüge in den Melodic Rock auf ‘Rage Of Ages’ helfen der Fadheit des Ganzen nicht. Lichtblicke gibt es zwar durchaus in raueren, schnelleren Nummern wie ‘Deadlands’ oder der epischen Grunge-Nummer ‘Velocity’, aber mehr als Durchschnittlichkeit sollte man auch da nicht erwarten. Schade, denn immerhin ist FRESH FROM THE ABYSS das erste Album der Band nach über zwei Dekaden. Vielleicht müssen sich Balance Of Power erst aufwärmen, bis das Machtverhältnis wieder stimmt.
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