Mittlerweile sollte eigentlich jedem bewusst sein, dass Kunst in all ihren Formen von Natur aus politisch ist. Schließlich schrieb Edward Bulwer-Lytton nicht umsonst, dass die Feder mächtiger sei als das Schwert. So weit, so gut. In unserem aktuellen politischen Klima braucht es aber manchmal eher einen Vorschlaghammer als eine Feder. Zum Glück sind Biohazard zur Stelle, denn die New Yorker haben mit DIVIDED WE FALL das passende Werkzeug im Gepäck. Keine Metaphern, Wortspiele oder Euphemismen, Biohazard sind ordentlich angepisst und reden nicht lange um den heißen Brei herum. Mit ‘F**k The System’ legt das Quartett aggressiv los und weckt schnell Erinnerungen an seine Anfänge – kein Wunder, schließlich ist hier Biohazards Originalbesetzung am Werk. Eine derartig überzeugende Einleitung weckt hohe Erwartungen, doch wer Biohazard kennt, weiß, dass die New Yorker noch nie vor einer Herausforderung zurückschreckten. Trotz ihres zunehmenden Alters brüllen Billy Graziadei und Evan Seinfeld mit einer Energie ins Mikro, die manch jüngeren Künstler mühelos in den Schatten stellt. Voller Einsatz und Elan von Anfang bis Ende. DIVIDED WE FALL gelingt, wovon viele Comeback-Platten nur träumen können: Es vereint Nostalgie und Innovation in einem rundum gelungenen Gesamtpaket. Biohazard sind zurück – und hätten sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können.
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