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Blood Ceremony Lord Of Misrule

Retro Rock, Rise Above/Soulfood (9 Songs / VÖ: 25.3.)

6/ 7
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Kanadas führende Ritual-Rocker und einsame Advokaten der gepflegten Querflöte laden auf ihrem vierten Album erneut zur schwarzen -Messe des Psychedelic Doom und Acid-Folk.

Angefangen beim treibenden ‘The Devil’s Widow’, welches sich vom gleichnamigen britischen Horrorfilm und Ava Gardner-Vehikel aus den Siebzigern inspiriert zeigt, über das hypnotisch- hymnische -‘Loreley’, das Nancy Sinatras Sixties-Flokati-Pop in einem sinistren Kontext beschwört, bis hin zum bezaubernden ‘Lord Of Misrule’, welches sich als Titelmelodie für eine (leider) nie verwirklichte Spätsechziger-Spionage-Serie um Schwarze Magie im Geheimdienst ihrer Majestät empfohlen hätte, weiß die Band ohne Ausfälle in den Bann zu ziehen. Sängerin, Flötistin und Organistin Alia O’Brien steht dabei klar im Mittelpunkt der Zeremonie – gleichsam feenhaft wie beschwörend, verführerisch und mysteriös.

Zudem hat sich die Truppe aus Toronto von ihrer geografischen Heimat noch weiter emanzipiert und die britische Bluttransformation nunmehr vollständig vollzogen: Jethro Tull, uralte Insel-Folklorismen sowie ein Faible für den Canterbury Sound sind unüberhörbar. Wer nach dem ätherischen Finale von ‘Things Present, Things Past’ mit seinem manischen, Morricone evozierenden Motiv nicht flötend vor Blood Ceremonys Altar von einem Album kniet, hat kein Herz für herausragende Hexenkunst.


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