Das fünfköpfige Symphonic-Gespann aus Flandern hat mit INTERBELLUM das zweite Studioalbum im Gepäck. Ähnlich wie beim Erstling CONTINUUM (2019) handelt es sich auch hierbei um ein Konzeptwerk; diesmal mit einer Kriegsgöttin im Fokus. Ebenfalls ähnlich ist der Eindruck, dass an einigen Stellen zu viel gewollt wurde – sowohl instrumental als auch gesanglich. So grenzt das vermeintliche Hörvergnügen zuweilen an Reizüberflutung. Frontfrau Sara Vanderheyden drückt die Vocals in Nummern wie ‘Will Unbroken’ oder ‘Amidst Gods’ mitunter etwas zu heftig. Zugute gehalten werden muss ihr jedoch, dass sie damit versucht, aus dem Genre-typischen Sopran auszubrechen, was erfrischend, aber leider noch ausbaufähig ist.
Nebst aller Kritik gibt es genau drei Lichtblicke: ‘Foretelling’ ist sehr folkig und episch, ohne übertrieben daherzukommen, ‘The Mirror’ ist eine tolle Ballade geworden, in der Vanderheydens Stimme hervorragend zur Geltung kommt, und ‘Goddess Fallacy’ glänzt vor allem in den letzten drei Minuten mit gut eingebauten Growls und einer wirklich schönen Melodie. Damit ist schon mal annähernd das halbe Album positiv zu bewerten. Auch wenn Cathubodua noch lange nicht mit Größen wie Nightwish, Delain und Co. mithalten können, haben sie sich in den vergangenen Jahren durchaus verbessert. Die nächste Scheibe könnte also recht anständig werden, sofern der Devise „Weniger ist mehr“ ein Quäntchen mehr Beachtung geschenkt wird.
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