Chapel Of Disease ECHOES OF LIGHT

Death Metal, Ván/Soulfood (8 Songs / VÖ: 9.2.)

6.5/ 7
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Nachdem sich Chapel Of Disease spätestens mit … AND AS WE HAVE SEEN THE STORM, WE HAVE EMBRACED THE EYE (2018) zu einer der wichtigsten Genrebands des Landes gemausert haben, dürfte ECHOES OF LIGHT eines der am dringendsten erwarteten deutschen Death Metal-Alben gewesen sein. Doch eine Welle von Trennungen – inzwischen ist nur noch Sänger und Gitarrist Laurent Teubl von der Urbesetzung übriggeblieben – schienen einen Nachfolger in weite Ferne zu rücken. Glücklicherweise ist alles anders gekommen: Das vierte Album der Kölner, noch in alter Besetzung eingetrümmert, glänzt erneut mit brutalen Grunzorgien und wundervoll bunten, vom ikonischen Chapel Of Disease-Gitarren-Sound gezeichneten Riffs und Soli.

‘Echoes Of Light’ startet mit aufpeitschendem Pathos, ‘A Death Though No Loss’ bildet einen stilistischen Brückenschlag zum Vorgänger, der sich – nach einem leichtfüßigen, dezent folkigen Mittelteil – in einem infernalischen Sturm entlädt und an die instrumentale Genialität von ‘Void Of Words’ erinnert. Zarte Referenzen an … AND AS WE HAVE SEEN THE STORM, WE HAVE EMBRACED THE EYE scheinen ebenso gewollt wie die radikale Emanzipation von diesem, etwa wenn Chapel Of Disease in ‘Shallow Nights’, begleitet von bluesigem Saitentanz, mit charmant-kantigem Klargesang brillieren, ‘Selenophile’ in groovigem Glanz erstrahlen lassen, ‘Gold/Dust’ in ein beinahe sakrales Gewand hüllen oder mit ‘An Ode To The Conqueror’ grandios mit epischen, intonierten Spannungsbögen spielen.

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Chapel Of Disease wiederholen sich nicht, sondern loten die Grenzen ihres Schaffens stets neu aus. Statt noch einmal ihre Erfolgsformel aus brachialen Death Metal-Vocals und hypnotischen Dire Straits-Melodien auszurollen, brechen sie aus diesen Mustern aus – zumindest teilweise. So klingt ECHOES OF LIGHT im Gesamten deutlich glatter produziert; das lässt den grummelnden Gesang zwar weniger urwüchsig anmuten, passt allerdings hervorragend zu dem nun komplexeren Stil. Das Album kann in allen Belangen an die perfekt austarierten, zwischen erdigem Blues Rock und leichtfüßiger Rock-Gitarre wabernden Kompositionen des meisterhaften Vorgängers anknüpfen, bietet aber gleichzeitig derart viel Innovation und musikalische Finesse, dass Chapel Of Disease mit immer neuen Elementen zu beeindrucken wissen. Kurzum: An ECHOES OF LIGHT kommt 2024 kein Death Metal-Fan vorbei.

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