Während Steel Panther ihren parodistischen Poser-Ansatz mit einem doppelten Augenzwinkern überzeichnen, nehmen unsere finnischen Freunde von Reckless Love den hedonistischen Glamour vergangener Tage zumindest halb ernst. Dabei zieht die Band um den kurzzeitigen, zweiten Crashdïet-Sänger Olli Herman auf ihrem zweiten Album alle Genre-Register. Das Wörtchen „Animal“ im Titel lässt es erahnen, hier wird Def Leppard noch wie zu HYSTERIA-Zeiten groß geschrieben. Neben jener kommerziellen Königstiger-Referenz warten die Finnen noch mit ein paar schön poppigen Van Halen/Diamond Dave-Solo-Momenten auf. Die Refrains sind stets mit XXL-Zuckerwatte ummantelt und die teils moderneren, leicht elektronisierten Arrangements rufen gleichwohl die Achtziger wie das lustige Blessed By A Broken Heart-Debüt ins Gedächtnis. Gitarrenhärte spielt dabei eine zu Recht untergeordnete Rolle, Tanzbarkeit (!) und vor allem stapelweise Hubba Bubba-Hooks bleiben oberstes Gebot. Steel Panther sind unterm Strich vielleicht witziger und mehr Metal, aber Reckless Love dafür nicht minder unterhaltsam. Mit beiden Alben auf dem Einkaufszettel ist für alle bekennenden Unharten zu Ende des Jahres also gleich doppelt Weihnachten.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden + damit euch auch sicher nichts entgeht.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Night Laser :: LASERHEAD
Airbourne :: BREAKIN' OUTTA HELL
W.A.S.P. :: Golgotha
ÄHNLICHE ARTIKEL
Black Sabbath: 44 Jahre HEAVEN AND HELL
Vor genau 44 Jahren brachten Black Sabbath HEAVEN AND HELL heraus und begrüßten Ronnie James Dio als ihren neuen Frontmann. Wir blicken zurück!
Slipknot: Geheimnisvolle Ankündigung zum 25. Jubiläum des Debütalbums
Eine kryptische Nachricht aus dem Hause Slipknot sorgt derzeit für Aufsehen: Eine Billboard-Anzeige und eine bizarre Website weisen auf ein bevorstehendes Ereignis im Zusammenhang mit dem 25. Jubiläum des Debütalbums hin.
Deicide: Glen Benton ist es "scheißegal, was irgendwer denkt"
Nach dem Aufschrei über das KI-Cover des neuen Albums von Deicide meldet sich Sänger Glen Benton zu Wort - dem es herzlich egal ist, was die Leute denken.