Toggle menu

Metal Hammer

Search

Chimaira THE INFECTION Review

teilen
mailen
teilen
von

Der Grat zwischen Komplexität und nicht zündenden Songideen ist extrem schmal – und Chimaira balancieren auf diesem Scheitelpunkt so wackelig wie noch nie in ihrer Karriere.

Punkteten die beiden Vorgänger CHIMAIRA (2005) und RESURRECTION (2007) noch mit einem ausgewogenen Mix aus anspruchsvollen Strukturen, außergewöhnlichen Industrial-Passagen und schnellen Thrash Metal-Parts, agiert das Sextett bezüglich der Rhythmen nun mit angezogener Handbremse.

Kaum ein Riff wird mal an der langen Leine gelassen, um Fahrt aufzunehmen. Statt dessen saugen Chimaira den Hörer in einen komplexen, dunklen Kosmos, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Das mag für Meshuggah-Fans (wie Frau Schurer) interessant sein – mir fehlen hier die großen Momente, die Höhepunkte, für die diese Band seit der Gründung bekannt ist.

Ausnahmen sind das famos ansteigende Stück ‘The Disappearing Sun’, das melodische ‘Impending Doom’, das vor Kraft strotzende ‘On Broken Glass’ sowie das abschließende, neunminütige Instrumental ‘The Heart Of It All’, bei dem man fast zu heulen beginnt: was-für-fantastische-Musiker! Die Instrumentalisten sind der Grund, warum beim mehrmaligen Durchlauf doch noch der Hörspaß-Faktor steigt und das Album in die Fünf-Punkte-Kategorie gehört.

Nach ‘The Heart Of It All’ fragt man sich allerdings, ob das eindimensionale Gebrüll von Mark Hunter nicht ein musikalischer Hemmschuh für Chimaira ist. Entweder die Band gibt ihren Songs in Zukunft wieder mehr Platz zum Atmen oder Hunter muss sich was für seine Stimmbänder einfallen lassen – in der jetzigen Form ist erwähnter Drahtseilakt nicht lang zu bewältigen.

Matthias Weckmann

Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Mai-Ausgabe des METAL HAMMER.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Chimaira :: Crown Of Phantoms

Chimaira :: The Age Of Hell

Walls Of Jericho THE AMERICAN DREAM Review


ÄHNLICHE ARTIKEL

Avatar: Gegründet wegen LOAD & RELOAD von Metallica

Für die Gründung von Avatar waren zwei in der Fan-Gunst eher nicht ganz so gut abschneidende Alben von Metallica essenziell.

Slipknot: Sid Wilson ruft eigene Plattenfirma ins Leben

Sid Wilson von Slipknot hat sich ein weiteres Betätigungsfeld verschafft: Der DJ hat ein eigenes Label gegründet — "für Außenseiter".

Mastodon- und Ex-Kyuss-Musiker gründen Stoner-Supergroup

Dieses Projekt hat viel Potenzial: Bill Kelliher (Mastodon), John Garcia (Ex-Kyuss) und Rich Mullins (Ex-Karma To Burn) haben was am Köcheln.

teilen
mailen
teilen
Universal, Sony & Warner: Lizenzvertrag mit KI-Startup Klay

Können, Kreativität und originärer Einfallsreichtum von Musikern und Künstlern werden ja im Allgemeinen komplett überschätzt. Insofern ist es nur folgerichtig, dass die drei großen Plattenfirmen dieses Planeten verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen. So haben die Universal Music Group, Sony Music sowie die Warner Music Group und ihre Musikverlage jeweils individuelle Lizenzverträge mit dem KI-Musik-Startup Klay unterzeichnet. Der Untergang des Abendlandes Klay hat eine Streaming-Plattform konzipiert, auf der die Nutzer mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz Musikstücke kreieren können. Die KI-Firma hat damit als erstes Unternehmen Lizenzabkommen mit den drei Label-Riesen fixiert. Dadurch kann Klay nun sein interaktives „Large Music-Modell“ mit…
Weiterlesen
Zur Startseite