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Coraline 3D Stop-Motion-Animationsfilm

Universal Pictures 30.07.2009

5.0/ 7
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Foto: Universal Pictures

Die Vorzeichen für einen düster-fantastischen Film stehen bei CORALINE auf Blitz und Donner, denn zwei Welten voller Fantasie, visionärer Düsternis und der puren Lust am Morbiden prallen aufeinander: Die Buch-Vorlage stammt von Neil Gaiman, der mit seinen finster-fantastischen SANDMAN-Comics mehrfach ausgezeichnet wurde und mit NEVERWHERE und AMERICAN GODS Genre-Klassiker der fantastischen Literatur schuf. Auf dem CORALINE-Regiestuhl saß hingegen Henry Selick, der schon NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS (nach einer Vorlage von Tim Burton) zum Weihnachts-Horror-Kult machte.

Doch statt einer alles mitreißenden Sinnflut ist CORALINE leider „nur“ ein Wärmegewitter geworden, dass sowohl Gaiman-, als auch Selick-Fans nur bedingt begeistern wird. CORALINE ist nämlich mit rund 100 Minuten etwas zu lang, etwas zu leicht und lange nicht düster genug geraten. Das liegt zum Teil natürlich an der Natur der Buchvorlage, die zwar typisch Neil Gaiman ist, aber eben auch ein Kinderbuch: Die kleine Coraline Jones zieht mit ihren ständig beschäftigten Eltern irgendwo ins Nirgendwo in ein altes Haus. Sie entdeckt eine geheime Tür in der Wand, hinter der – typisch Gaiman – eine andere Welt liegt. Eine bessere Welt, in der alles in der Realität schlechte plötzlich gut ist. Bis sich herausstellt, dass doch nicht alles so goldig ist und eigentlich eine böse Hexe hinter allem steckt, die außerdem noch drei Kinderseelen, final sogar die realen Eltern von Coraline und beinahe die Protagonistin selber gefangen hält.

Gerade der Kontrast aus grauer Realwelt und bunt-perfekter Parallelwelt ist eigentlich wie gemacht für den visuellen Einfallsreichtum von Henry Selick, der sich in CORALINE auch aufwändig auslebt. Feinste Stop-Motion-Akrobatik, die zum ersten Mal ever in 3D eingefangen wurde begeistert zwar den Fan, reicht aber nicht an die Visionen von NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS heran. Immer wieder wirkt das Gezeigte einen Ticken zu lang und zu hanebüchen, um wirklich die erhoffte kreative Sprengkraft zu entfachen. Was dem Zuschauer geboten wird, ist die meiste Zeit über genau die tolle aber eben auch erwartete Kost.

CORALINE ist zwar ein schönes Buch von Neil Gaiman, zu Recht aber nicht einer seiner Klassiker, so dass Regisseur Henry Selick nur bedingt ein Vorwurf gemacht werden kann – obwohl er eben mit NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS bewiesen hat, wie sagenhaft er mit Stop-Motion eine schillernde Fantasie-Welt erschaffen kann. Aber da war ja auch Film-Zauberer Tim Burton mit am Werk…

So bleibt ein wirklich schöner Film, der optisch absolut überzeugt, die Magie aber nicht über die ganzen 101 Minuten halten kann.


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