Wie immer stoßen bei Coronatus verschiedene Welten aufeinander: der klassische Charakter mit seinen symphonischen Elementen, die folkloristische Seite mit den irisch angehauchten Tunes der Violine, und schließlich Metal mit seiner tiefen Saiten- und schweren Rhythmusfraktion. Doch wie immer ist die Umsetzung leider nur mittelmäßig gelungen. Auch wenn einzelne Abstecher in die jeweiligen Richtungen ganz charmant klingen mögen (bei dem Blues ‘Big City Life’ ist dies gelungen, da es in eine klare Richtung geht), wirkt ATMOSPHERE insgesamt wenig schlüssig. Möglicherweise haben sich Coronatus zu sehr an dem tatsächlichen Phänomen des übergeordneten Themas, der Sphäre, orientiert, das für ein einzelnes Album einfach zu komplex ist – jedenfalls für eine Band außerhalb des Progressive Metal.
🛒 ATMOSPHERE bei AmazonWenn man sich dann noch vornimmt, das Thema Atmosphäre sowohl im physischen als auch im geistigen Sinne durchzukauen, kann das zu musikalischen Stimmungsschwankungen führen: So wird noch in ‘The Distance’ die Melancholie bis zur Spitze getrieben, während ‘To The Gods Of Wind Sun’ wie das fröhliche Intro einer japanischen Kinder-Anime-Serie klingt, gespielt von einer irischen Abba-Cover-Band, begleitet von einem Symphonieorchester. Allein die Aufspaltung dieser Elemente hätte ein ganzes Album ergeben können. Tja, Coronatus wollen ihren Fans eben ein breites Spektrum bieten. So spielen sie alles auf einmal, von dem leider nur wenig hängenbleibt.
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