War der 2023er-Vorgänger eine herrliche Hommage und der gelungene Versuch, dem blutleeren Vampir-Genre neue Impulse zu versetzen, wirkt diese Fortsetzungsgeschichte erschreckend blass. Mag die Plot-Prämisse einer Vampir-Band, die sich in den Achtzigern auf US-Tour befindet, noch völlig in Ordnung gehen, krankt SANGUIVORE II: MISTRESS OF DEATH, welches erneut mithilfe von Tom Dalgety (Ghost, The Cult, Year Of The Goat) als aktuell amtierendem Produktionsmeister für opulenten Düster-Sound inszeniert wurde, vor allem an den fahlen Songs. Da helfen auch sämtliche Jim Steinman-Zitate, ‘The Rocky Horror Picture Show’-Campyness oder die Tatsache, dass man – erneut – Patricia Morrison (The Gun Club, The Sisters Of Mercy) als veritable Original-Achtziger-Galionsfigur in einer Gastsprecherinnenrolle auffährt, nicht viel. Sowohl Songwriting als auch Arrangements schrappen streckenweise gefährlich knapp an Power Metal-Plattitüden vorbei und geht ein Stück wie das ungeniert Coopers ‘Bed Of Nails’ belehnende ‘Blood Magick’ kaum noch als Hommage durch. Selbst Billy Idol-isierte New Wave Rock-Anwandlungen (‘Prey For The Night’) wissen (verglichen mit der Achtziger-Allmacht, die AFI parallel auf ihrem neuen Album entfachen) wenig zu überzeugen. Einzig der Gesangsauftritt von Keyboarderin Hannah Greenwood, die das burleske ‘Razor Wire’ mit dem Madonna-‘Dick Tracy’-Verve von Heiserchen Mahoney intoniert, gerät hier zu einem echten Show-Stehler. In Anbetracht dessen, was Creeper bisher künstlerisch geleistet haben, ist das leider etwas zu wenig.
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