Seit nunmehr 15 Jahren treibt die deutsche Post Black Metal-Formation ihr Unwesen in der Szene und gehört mittlerweile zu den stabilsten Säulen im düster-depressiven Untergrund. Ihr sechstes Album spiegelt die wehmütige Großstadt-Tristesse wider und drückt mit aufgewühlter Stimmung, harschem Gesang, Knüppel-Riffs und hellen Gitarrenakzenten Hoffnungslosigkeit, Isolation und Verzweiflung aus. Dabei verbindet der 45-Minüter Reminiszenz und Ausblick: Die Rückkehr von Gitarrist Peter Wolff sowie zur alten Arbeitsweise wirkte sich auf die acht Stücke aus, die – ohne die Genre-typischen atmosphärischen Passagen zu vernachlässigen – knackiger und direkter klingen; das Quartett bindet auf ­SILHOUETTES OF DISGUST aber auch pointiert ungewohnte Akzente wie weiblichen Gesang (im erst zurückhaltenden, später wüsten ‘Eyes To Burning Skies’) und Synthies (‘Optograms Of Disgust’) ein.

Downfall Of Gaia schreiben nach wie vor Emotionalität, künstlerische Ausarbeitung und Abwechslung groß, schwarz­metallisches Schrammeln und sogartige Momente kommen dabei aber keineswegs zu kurz, wie packende Nummern wie etwa ‘The Whir Of Flies’, ‘While Bloodsprings Become Rivers’ oder das spannend beginnende ‘Final Vows’ zeigen. Ein Werk wie geschaffen für Stadtspaziergänge im Nebel, als einsamer schwarzer Punkt in einer großen grauen Welt.

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