Vermutlich ist es unfair, jemanden für seinen Akzent zu kritisieren. Besonders Franzosen tun sich aufgrund der sehr gegensätzlichen Sprachmelodie mit Englisch eben traditionell schwer.
Bei Dust In Mind bleibt mir dennoch nichts anderes übrig, als zum Rundumschlag gegen die völlig verwaschene Aussprache und schmerzhaft falsche Betonung von Frontfrau Jennifer Gervais auszuholen. Diese steht nämlich dummerweise im Mittelpunkt des Sound-Gerüsts der Band. Gepaart mit den oftmals in sehr einfache Worte formulierten Inhalten der Dark-Metaller aus Straßburg setzt oftmals heftige Fremdscham ein – besonders schlimm ist die Ballade (und akute Skip-Empfehlung) ‘Mrs. Epilepsy’. Ansonsten bieten die Songs von OBLIVION weitestgehend soliden, düster-modernen Metal. Mal mit leichtem In Flames-Einschlag, an anderer Stelle wurde ein Breakdown oder Djent-Sound eingestreut. Zwar klingt das Schlagzeug oftmals überkünstlich und die Elektronik zum Teil billig, doch insgesamt ist die Scheibe keine völlige Katastrophe, zumal das gesangliche Zusammenspiel der Sängerin mit Gitarrist Dam, der Shouts und tiefere Passagen beisteuert, im Grunde ordentlich funktioniert – solange man eben nicht auf den Inhalt achtet.
Eine Bitte: Vor dem nächsten Album dringend einen Englisch-Sprachcoach buchen. Dann passt’s.