
Mit der Genre-Bezeichnung sollte man vorsichtig umgehen: Die Kalifornier Edge Of Paradise besitzen zwar hörbar klassische Wurzeln, setzen aber vermehrt auf Song-Strukturen, die man auch problemlos dem Modern Rock zurechnen könnte. Im Zentrum dieses groovenden Bastards mit Crossover-Potenzial steht Frontfrau Margarita Monet, der es tatsächlich gelingt, den recht schrill zusammengeschusterten Laden zusammenzuhalten. Ihre rotzige Stimme kontert die teils seltsam wirkenden Arrangements von PROPHECY gekonnt – Charisma kann man ihr definitiv nicht absprechen. Sie ist in diesen gut 42 Minuten eindeutig der Star.
Dieses Potenzial verkörpert das Material nur zum Teil. Der angesprochene Mix wirkt zuweilen unausgegoren, eine einheitliche Richtung ist gewollt nicht vorgegeben. Das führt dazu, dass es auf PROPHECY durchaus einige positive Wendungen gibt, man aber auch allein und leicht ratlos zurückgelassen wird, was diese Band eigentlich will. Ein fester Kompass wäre in Zukunft tatsächlich hilfreich, um mehr Orientierung zu geben. Wer eine wirklich gute Rock-Sängerin hören möchte, sollte dieses Album unbedingt antesten.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***