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Grima NIGHTSIDE

Black Metal, Napalm/SPV (10 Songs / VÖ: 28.2.)

5/ 7
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Für Grima liegt mit rund zweieinhalb Jahren (FROSTBITTEN erschien im Juli 2022) so viel Zeit wie nie zwischen zwei Releases. Das mag am Wechsel des Untergrund-Hypes zum großen Player Napalm ­Records liegen, vielleicht hat sich das russische Duo aber auch noch mal an das neue Material gesetzt, um den Sound zu überarbeiten. Der ist auf dem sechsten Album NIGHTSIDE nämlich weniger dumpf, und die Songs sind prägnanter. Stücke zwischen sieben und zehn Minuten, wie sie den Vorgänger noch dominierten, gibt es nicht mehr, stattdessen reduzieren sich Vilhelm und Morbius auch mal auf handfeste dreieinhalb Minuten. Das damit gemeinte ‘Beyond The Dark Horizon’ ist als erster Song nach dem Intro eine kluge Entscheidung, erhöht es doch die Zugänglichkeit der Zwillinge, ohne an träumerischem Charme einzubüßen. Der üblichen Kulisse bleiben Grima nämlich treu, halten sie der erwartbaren Kälte ihrer Heimat Sibirien nach wie vor Folk-Instrumente wie die Akkordeonvariante Bajan entgegen.

Dies unterstreicht nicht nur ihre folkloristischen Themen, sondern sorgt auch für ein heimatliches Gefühl. Die Weite der Wälder bleibt spürbar, doch Zentrum wird eine wohlige Hütte, ein prasselndes Lagerfeuer, an dem die Brüder ihre düsteren Geschichten erzählen. Damit umgehen die Zwillinge auch eine bei anderen Black Metal-Bands häufig eintretende Erhabenheit, die in emotional nicht greifbare Distanziertheit umschlagen kann. Highlight ist ‘Curse Of The Void’, in dem das Bajan am majestätischsten mit den Gitarren verstrickt ist und eine klare zweite Stimme den Gesang unterstreicht.

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