Wo sich Modernität und metallisches Altertum treffen, residieren die US-amerikanischen Holy Mother. Der Grund dafür liegt vielleicht in der gespaltenen Band-Geschichte, denn erste Erfolge wurden bereits Mitte der Neunziger eingeheimst – knapp zehn Jahre später war aber erst einmal Schluss. Als sich das Quartett 2020 wiedervereinte, hatte sich die Musikwelt selbstverständlich deutlich verändert – und mit ihr der Sound der Truppe. Melodischer Hard Rock der alten Schule trifft die aggressive Eingängigkeit von modernen Kapellen wie Five Finger Death Punch und Konsorten. RISE, das achte Album der Muttersöhnchen, bildet dabei keine Ausnahme. Ausnahmen sind leider hingegen die guten Songs der Platte: ‘Hex’ oder ‘Live To Die’ ziehen den krassen Clash kollektiv gut durch.
Hook-beladen, eingängig und mit einer schönen New Yorker Schmutzschicht vereinen sie das Beste beider Welten. Vor allem erstgenannter Song fetzt mit krächzend-verzerrtem Bass und Mike Tirellis tiefergelegtem Dio-Gesang gut rein. Auf lange Strecken wirkt die Scheibe jedoch zu chaotisch und wenig zielorientiert. Ein Fokus auf entweder moderne oder klassische Sounds hätte vermutlich geholfen. Nichtsdestotrotz: Als leichte Kost zwischendurch lässt sich RISE definitiv genießen.
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