Ihr Debüt THROUGH TIMES OF WAR ist ein oft übersehener kleiner Klassiker voll mit lupenreinem Second Wave-Black Metal, doch seitdem haben Keep Of Kalessin Größeres im Sinn – und lassen uns das auch ungefiltert hören. KOLOSSUS machte seinem Namen und dem Bestreben der Band 2008 wohl am meisten Ehre, doch wer beim Anblick des KATHARSIS-Covers nicht an Clearasil, sondern ‘300’ denkt, ahnt, dass man da noch was draufsatteln kann. Ob man muss, ist eine andere Frage: Auf ihrem ers­ten Album seit acht Jahren haben die Trondheimer in ihrem symphonisch-progressiven Black Metal den Power Metal-Anteil noch einmal nach oben gedreht, was dazu führt, dass sie bei jedem Song all in gehen, was Bombast, Crescendi und schwellende Brustkörbe angeht. Das fühlt sich oft so an, als wäre es ein Fantasy Metal-Musical, bei dem der Sänger aus unerfindlichen Gründen die meiste Zeit brüllt.

Wobei darin durchaus auch ein Segen zu finden ist, denn bei der obligatorischen Heldenballade ‘Journey’s End’ wird klar gesungen und dadurch klar, wie unsäglich die Texte sind. Was sich bis hierhin wie ein Verriss liest, soll aber nur eines klarstellen: KATHARSIS bereitet im besten Metal-Sinn jede Menge Spaß, und an ihren Instrumenten sind die Herrschaften auch allesamt sehr kompetent. Sie gehen nur komplett unsubtil ans Werk – und eine echte Hymne haben sie leider auch nicht aus dem Ärmel geschüttelt.

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