Was darf man von Pionieren im 33. Jahr ihres Bestehens noch erwarten? Ohne KMFDM kann man sich die Industrial Rock-Szene (und eine Band wie Rammstein) sowie einen Teil des Goten-Genres nur schwer vorstellen. Aber man hat es im Fall von Bandchef Sascha Konietzko eben auch mit einem unruhigen Geist zu tun, der gerne aus Grenzen ausbricht.
HELL YEAH ist entsprechend seines Erschaffers ein überaus unterhaltsames Stück Musik, das im Vergleich zum letzten Studioalbum OUR TIME WILL COME (2014) noch direkter auf den Punkt kommt. Die Beats sind fetter, weniger verklausuliert, die Breitwandgitarren dröhnen wie ein Formel 1-Motor, die Effektmaschine ist am Anschlag, und über all dem thronen Höhepunkte, die erst gar nicht in Anspruch nehmen, den Hörer auf eine falsche Fährte locken zu wollen.
So knallhart, schlicht und dick haben KMFDM schon länger nicht mehr auf die Kacke gehauen! ‘Murder My Heart’ ist nicht weniger als ein Welt-Hit. Anstatt die Genres voneinander zu trennen und die zwei Reiche in ihrer jeweiligen Schönheit darzustellen, zelebriert HELL YEAH die Vermählung der Königskinder in absoluter Opulenz. Das ist richtig fetter Scheiß – die Tanzfläche brennt!