Toggle menu

Metal Hammer

Search

Kreator GODS OF VIOLENCE

Thrash Metal, Nuclear Blast/Warner (11 Songs / VÖ: 27.1.)

7/ 7
teilen
mailen
teilen
von
Foto: Kreator / Nuclear Blast

Wo sich andere Bands von der Übermacht eigener Großtaten erdrücken lassen, erobern die deutsch-finnischen Thrasher Kreator völlig zu Recht ihren vierten Soundcheck-Sieg: Nachdem die letzten Alben einschließlich des unbändig starken PHANTOM ANTICHRIST allesamt als Anschauungsbeispiele für die Verbindung unbarmherziger Aggressivität mit höchster Eingängigkeit dienen (natürlich klingen Kreator heute nicht mehr wie 1986 – es sind über 30 Jahre vergangen, obschon von Altersmilde keine Rede sein kann), trifft das Quartett unter erneuter Konsultation von Produzent Jens Bogren auch mit GODS OF VIOLENCE den Ton: Nach einem instrumentalen Marsch-Intro erfolgt die nicht minder apokalyptische Kriegserklärung ‘World War Now’ – ein wüst ballernder Einstieg wie aus dem Lehrbuch! ‘Satan Is Real’ nimmt sich dagegen mit gedrosselter Geschwindigkeit, ausgefeilten Riffs und Düsteratmosphäre zurück und geht dennoch ins Ohr, bis es von der stürmischen Offensive ‘Totalitarian Terror’ verdrängt wird.

Dieser gelingt (wie auch dem ungestümen Titel-Track, ‘Army Of Storms’ und ‘Lion With Eagle Wings’) die ideale Balance zwischen wütendem Riff-Orkan und sägenden Melodien zum Niederknien, was nicht nur live im Pit für Höhepunkte sorgen dürfte. Kooperationen mit Fleshgod Apocalypse (bei insgesamt vier Songs), Boris Pfeiffer (Dudelsack; In Extremo), Tekla-Li Wadensten (Harfe) und Dichter Dagobert erweitern die klanglichen Möglichkeiten des Quartetts und fungieren nicht nur als schnödes Beiwerk: Jeder Schrei dringt bis ins Mark, jedes (stimmliche, instrumentale, atmosphärische) Detail sitzt genau da, wo es passt; während diese Riffs, diese irren melodischen Wendungen den Hörer endgültig um den Verstand bringen und Köpfe reihenweise von Nacken schrauben, um emotionalen Höhepunkten wie ‘Fallen Brother’ oder ‘Death Becomes My Light’ den Weg zu bereiten.

Letzteres bestätigt einmal mehr Kreators Fähigkeit, Alben in Perfektion zu beschließen. Was bleibt, ist ein offener Mund, die „Repeat“-Taste und die Erkenntnis, wie wichtig ein Album wie GODS OF VIOLENCE ist: Eine 52-minütige Kampfansage an alle Unterdrücker der Freiheit, die Metal zwar nicht politisiert, den Zeitgeist jedoch aufgreift – und damit voll ins Schwarze trifft.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Havok :: CONFORMICIDE

Warpath :: BULLETS FOR A DESERT SESSION

Testament :: BROTHERHOOD OF THE SNAKE


ÄHNLICHE ARTIKEL

Exodus: Gary Holt verrät Datum für das neue Album

Gitarrist Gary Holt hat über die kommende Exodus-Platte geplaudert und dabei das Veröffentlichungsdatum verraten.

Limitierte Kreator-7"-Vinyl nur in METAL HAMMER 01/2026

Nur zusammen mit der nächsten METAL HAMMER-Ausgabe (01/2026) erwartet euch eine exklusive Kreator-Vinyl-7". Jetzt vorbestellen!

Kerry King: Der Musiker arbeitet an seinem zweiten Album

Trotz der Slayer-Reunion arbeitet Kerry King fleißig als Solokünstler weiter. Das zweite Album — so sagt er — sei bereits in der Mache.

teilen
mailen
teilen
Megadeth spielen ‘Tipping Point’ zum ersten Mal live

Megadeth touren aktuell mit Disturbed, die anlässlich des 25. Geburtstags ihres Debütalbums mit der „The Sickness 25th Anniversary Tour“ durch Europa reisen. Am Dienstag (14. Oktober) feierten Megadeth selbst ein Debüt: Sie spielten ihre am 3. Oktober veröffentlichte Single ‘Tipping Point’ in Amsterdam im Ziggo Dome erstmals live. Fan-Mitschnitte der Bühnenpremiere gibt es unten zu sehen. „Wir bringen bald ein neues Album heraus. Und wir haben eine neue Single, die jetzt draußen ist. Diesen Song werden wir jetzt zum ersten Mal live spielen“, kündigte Dave Mustaine an, bevor die Band mit ‘Tipping Point’ loslegte. Finales Album Anfang nächsten Jahres ‘Tipping…
Weiterlesen
Zur Startseite