
Überraschung: Die niederländischen Death-Thrasher Legion Of The Damned bringen ihre achte Studioplatte nicht – wie so viele ihrer Vorgänger – im veröffentlichungsarmen Januar auf den Markt. Man könnte dies als Zeichen für das gestiegene Selbstvertrauen der zum Quintett gewachsenen Truppe um den ausgemergelt krächzenden Maurice Swinkels werten, und siehe da: THE POISON CHALICE unterstützt diese Theorie auch in qualitativer Hinsicht. In einer Zeit, in der diverse prominente Genre-Vertreter mit neuen Werken aufwarten (etwa Holy Moses, Dieth), wüten Legion Of The Damned mit bahnbrechender Aggressivität alles in Grund und Boden, legen im tiefgestimmten Sperrfeuerwerk aber besonderes Augenmerk auf packende Melodien – passioniert treibenden Dampframmen wie ‘Skulls Adorn The Traitor’s Gate’, dem orgelnd ausgeleiteten ‘Behold The Beyond’, ‘Retaliation’, dem verspielteren ‘Savage Intent’ oder ‘Chimes Of Flagellation’ kann wohl kein Metal-geschulter Nacken widerstehen.
🛒 THE POISON CHALICE bei AmazonDas Kunststück, dieses so locker-leicht wirkende Hit-Gefühl über große Teile der Platte aufrechtzuerhalten, zählt zu den Schlüsselqualifikationen der Niederländer. Wenn es überhaupt Kritikpunkte gibt, dann das recht ähnliche Schema vieler Nummern und die Tatsache, dass der mit doomigen Passagen aufwartende Titel-Track erst am Schluss steht. Davon abgesehen hinterlässt THE POISON CHALICE nichts als krachende Knochen, klingelnde Ohren und pure Zerstörung – im positiven Sinne. Denn besser kann es in dieser extremen Nische kaum werden.
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