Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Liturgy 93696

Black Metal, Thrill Jockey/Indigo (15 Songs / VÖ: 24.3.)

6.5/ 7
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Ravenna Hunt-Hendrix hat sich noch nie für herkömmliche Song-Strukturen interessiert – der 38-jährigen New Yorkerin geht es um Transzendenz, und die jagt sie mit einem Ansatz aus seriöser Kompo­sition (angelehnt an Neue und Serielle Musik), Kunst und Philosophie. Dass sich die Band anfangs etwas unsym­pathisch zu Lichtbringern eines neuen, „wertigeren“ Black Metal stilisierte, ist zum Glück vergessen; geblieben ist Hunt-Hendrix’ interdisziplinäre Suche nach Tiefe und Erkenntnis. Das monumentale Doppelalbum 93696 dürfte den vorläufigen Höhenpunkt auf diesem Weg darstellen: Auf 15 Songs über vier Akte (‘Sovereignty’, ‘Hierarchy’, ‘Emancipation’ und ‘Individuation’) peitscht, tritt, umgarnt und beglückt dieses 93696 seine Hörer:innen mit fast übersinnlicher Kraft. Die komplexe Rhythmik, die sich nie nur auf Blastbeats verlässt, die unerwarteten Wendungen, die schiere stilistische Vielfalt – all das kennt man von Liturgy, aber nicht in dieser waghalsigen Schönheit.

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Ravennas Hyänengeheul trifft auf Kinder- und Frauenchöre, ein Berg klassischer Instrumente auf Black Metal-Besteck, Psychedelic auf Trap, Rock-Oper auf magisches Ritual – oft in ein und demselben Stück. Was nicht so anstrengend ist, wie es sich liest. Mehr als sonst wurde live auf Tape ein­gespielt, um den rotzigen Punk-trifft-Klassik-Sound zu erzielen, und Steve Albini als Produzent sowie Seth Manchester als Mixer waren dafür die richtige Wahl. Man kann das eso­terischen Quatsch finden – oder aber sich überwältigen lassen.

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Rob Halford vermisst Glenn Tipton auf der Bühne

Glenn Tipton mischt bei Judas Priest bekanntlich nur mehr so oft mit, wie es ihm seine Parkinson-Erkrankung erlaubt. Dazu gehört auch, dass er live nur noch punktuell mit seinen Band-Kollegen auf der Bühne steht -- hier und da gibt sich der Brite für zwei oder drei Songs bei der Zugabe die Ehre. Ginge es nach Frontmann Rob Halford, würde Tipton mehr mitspielen. Glenn fehlt Laut eigener Aussage vermisst der Glatzkopf seinen Weggefährten bei Konzerten. "Es war sehr, sehr schwierig für mich, als wir das erste Mal ohne Glenn auf Tour gegangen sind", plaudert Rob Halford im Interview mit dem Classic…
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