Mit Kostümierungen zwischen ‘Green Hornet’ und der Panzerknackerbande sowie der Röck Döt-modifizierten Anspielung auf das bessere Comic-Imperium als Band-Namen, kamen die seit 2002 aktiven Schweden schon immer als die etwas andere Rock-Gruppe daher. Ihr siebtes Album, für dessen Produktion sich die Band kurzerhand ein eigenes Tonstudio namens Solskensfabriken (zu Englisch: siehe Albumtitel) zimmerte, kommt indes gänzlich ohne Gimmicks aus.
Zwölf schnörkellos schöne Rock-Songs offeriert das vom einengenden High Energy-Rock-Konzept weitgehend befreite Trio mit freudestrahlendem Grinsen. Dabei schulden Märvel dem Rock-Sound der Siebziger (Kiss, Queen) mindestens genauso viel wie Beat und Pop-Psychedelia der Sechziger, von The Zombies bis zu den Beach Boys. Mit spritzigem Songwriting, herrlichen Harmonien und satten Satzgesängen schaffen es die Schweden gar, in Stücken wie ‘Monsters Grow In The Dark’ die vernachlässigte Kunst der Single-Suiten im Dreiminüterformat wiederaufleben zu lassen.
AT THE SUNSHINE FACTORY klingt wie das Flohmarktfundstück, dem man jedes Wochenende vergeblich hinterherhechelt: Jenes Album einer einem bis dahin total unbekannten, obskuren Kapelle, welches sich zu Hause auf dem Plattenteller schließlich als Glücksgriff mit Greatest Hits-Charakter entpuppt.