ALLES ANDERS heißt das neue Album von Maerzfeld – jener Band, die im Fahrwasser von Rammstein und der NDH bereits seit 2009 mitschwimmt. Doch nein, stilistisch wurden keine allzu großen Experimente gewagt. Die Mischung aus Obszönem (‘Bakkushan’, ‘Hübschler:in’) und nachdenklichen, gesellschaftskritischen Texten (‘Weltuntergang’, ‘Alles anders’) macht weiterhin einen Grundbestandteil des Sounds aus. Doch es sind eben die „Andersartigkeiten“, die hängenbleiben, wie zum Beispiel die Ballade ‘Ich steige auf’, die durch ihren einfühlsamen Charakter einen Kontrapunkt zur Härte des Albums darstellt. Der Soloteil in ‘Bakkushan’ ist eine weitere dieser „Andersartigkeiten“. Das fast beschwingt wirkende ‘Ich bin der Tod’ zählt in seinen Strophen verschiedenste Todesmöglichkeiten auf.

Am auffälligsten sind allerdings jene Texte, die konkret gesellschaftliche Diskussionspunkte in den Vordergrund stellen. Das sind genau die Momente, in denen ALLES ANDERS am besten funktioniert. Davon abgesehen ist dieses Album natürlich zielgruppenorientiert orchestriert. Ein Faktum, das niemandem vorzuwerfen ist. Neue Hörer werden sich Maerzfeld daher wohl mit der Platte kaum erschließen können.

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