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Mastodon HUSHED AND GRIM

Progressive Metal, Reprise/Warner (15 Songs / VÖ: 29.10.)

7/ 7
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Wenn jemand mal ein Doppelalbum aufnimmt, dann Mastodon. Das wurde laut Drummer Brann Dailor durchaus hier und da in der Szene gemunkelt. Stimmt schon: Solch ein großer Wurf war – auch in dieser epischen und eklektischen Breite – in Ansätzen bereits auf EMPEROR OF SAND und COLD DARK PLACE (beide 2017) auszumachen. Insofern überrascht es weniger, dass das Quartett aus Atlanta – Corona sei Dank – nun dazu in der Lage ist, 15 Songs mit einer Gesamtspieldauer von knapp anderthalb Stunden anzureichen, sondern eher, in welcher Form. Natürlich versohlen uns die Herren noch immer gekonnt und vertrackt den Allerwertesten (‘The Crux’, ‘Savage Lands’, ‘More Than I Could Chew’), doch die durchgeknallten Prog-Sludger kehren auf HUSHED AND GRIM verstärkt ihre sanfte Seite nach außen.

Dazu animiert fühlten sich Dailor, die zwei Gitarristen Brent Hinds und Bill Kelliher sowie Bassist Troy Sanders durch den Verlust ihres fünften Band-Mitglieds, geliebten Freunds und Managers Nick John. Die unmetallischeren Stücke kristallisieren sich somit als die eigentlichen Schmankerl heraus. Als da wären unter anderem die traurige, Rückschau haltende Power-Ballade ‘Had It All’, in der Sanders eine besonders gefühlvolle Gesangsleistung abliefert; das würdevolle ‘Skeleton Of Splendor’ – inklusive kurzer Mellotroneinlage; der ans Herz gehende Rocker ‘Teardrinker’ sowie das umwerfend tönende, geniale Fingerpicking-Intro von Hinds in ‘The Beast’. Gegen Ende des Albums erkunden die Amis ausgiebig psychedelische Sphären, wie sie es gerne tun. ‘Gobblers Of Dregs’, ‘Eyes Of Serpents’ und ‘Gigantium’ erstrecken sich allesamt zwischen sieben und acht­einhalb Minuten und stellen musikalische Reisen für sich dar.

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So sind Mastodon bei alledem ihrem Gefühl gefolgt und beweisen nebenbei erneut, welch ungeheure Musikalität in ihren Fingern schlummert. Dafür haben sie sich von Produzentenikone David Botrill (Peter Gabriel, Muse, Stone Sour, Tool, King Crimson, Deus) einen klaren Sound mit ordentlich Tiefe auf den Leib schneidern lassen. Demnach erscheint es gar nicht mal abwegig, HUSHED AND GRIM als Opus magnum der Südstaatler auszurufen. Auf jeden Fall evoziert die Band damit maximale Mastoliebe.

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